Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Mindestes 40 neue Interkontinentalraketen Putin will russisches Atomwaffenarsenal ausbauen

Moskau · Russland modernisiert sein Militär, die Nato will US-Waffen in Osteuropa stationieren. Droht ein neues Wettrüsten?

Wladimir Putin versprach dem Militär neue Raketen.

Wladimir Putin versprach dem Militär neue Raketen.

Foto: dpa, yk sh

Angesichts wachsender Spannungen mit dem Westen will Russland sein Arsenal an Interkontinentalraketen ausbauen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Allein in diesem Jahr sollten die Streitkräfte mindestens 40 neue Raketen erhalten, sagte Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag bei einer Militär-Ausstellung in der Nähe von Moskau. Diese seien in der Lage, "selbst die technisch fortgeschrittensten Abwehrsysteme zu überwinden", meinte Putin.

Die Nato warnt vor einer wachsenden Bedrohung durch Russland in Osteuropa. Wegen des Ukraine-Konflikts sei die Sicherheitslage schwieriger geworden, sagte Nato-General Philip Breedlove bei einem Besuch in Litauen. Russland versuche, die Regeln und Grundsätze im Osten zu ändern, die jahrzehntelang das Fundament der europäischen Sicherheit gewesen seien, kritisierte er.

Beobachter befürchten ein neues Wettrüsten zwischen Ost und West. Erst am Wochenende waren US-Pläne bekanntgeworden, schwere Kriegstechnik in osteuropäischen Nato-Staaten zu stationieren.

Russland warnte vor einer militärischen Konfrontation in Europa. Die Pläne seien ein Verstoß gegen die Nato-Russland-Grundakte von 1997, kritisierte das Außenministerium in Moskau. Das Abkommen verbiete eine dauerhafte Präsenz von Kriegstechnik in osteuropäischen Staaten.

Der baltische EU- und Nato-Staat Litauen verteidigte die US-Pläne. "Wir bedrohen niemanden, und wir werden niemanden angreifen", sagte Verteidigungsminister Juozas Olekas in Vilnius. Ziel sei es, den Schutz des Territoriums zu verstärken, sagte er. Die USA und die Nato werfen Russland vor, mit Manövern den Konflikt anzuheizen sowie prorussische Separatisten im Kriegsgebiet Ostukraine zu unterstützen.

Russlands Interkontinentalraketen haben eine Reichweite von rund 11 000 Kilometern. Sie können unter anderem von U-Booten aus abgeschossen werden. Ihre Zerstörungskraft hängt vom Typ des Atomsprengkopfes ab.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort