Gipfel in Astana Putin wirbt für gemeinschaftliche Währung in Eurasischer Wirtschaftsunion

Astana · Angesichts der Wirtschaftskrise seines Landes hat der russische Staatschef Wladimir Putin für eine Gemeinschaftswährung der Eurasischen Wirtschaftsunion geworben. "Wir denken, dass die Zeit gekommen ist, Möglichkeiten zu erörtern, eine mögliche Währungsunion zu gründen", sagte Putin am Freitag bei einem Gipfel seiner Kollegen aus Kasachstan und Weißrussland in der kasachischen Hauptstadt Astana.

Wladimir Putin (Mitte) mit Nursultan Nazarbayev (l.) und Alexander Lukaschenko (r.).

Wladimir Putin (Mitte) mit Nursultan Nazarbayev (l.) und Alexander Lukaschenko (r.).

Foto: ap

"Seite an Seite zusammenzuarbeiten, macht es leichter, auf finanzielle und wirtschaftliche Bedrohungen von außen zu reagieren", fügte der Kreml-Chef hinzu. Russlands Wirtschaft leidet derzeit unter dem niedrigen Ölpreis und den Sanktionen des Westens im Zuge der Ukraine-Krise.

"Große Proben sind über unsere Union hereingebrochen", begründete der kasachische Staatschef Nursultan Nasarbajew die Notwendigkeit zu einer verstärkten Zusammenarbeit des Zusammenschlusses. Die Eurasische Wirtschaftsunion aus Russland, Weißrussland und Kasachstan sowie mittlerweile auch Armenien und Kirgistan hatte sich im Mai vergangenen Jahres nach zehnjähriger Vorbereitung gegründet. Die Union, die zu Putins Lieblingsprojekten zählte, hat allerdings nicht die erhoffte Strahlkraft. Der Westen wirft Moskau vor, mit der Wirtschaftsunion die ehemalige Sowjetunion wiederbeleben zu wollen.

Der Streit, ob die Ukraine sich der Eurasischen Wirtschaftsunion anschließen oder sich enger an die Europäische Union binden will, gilt als Ursprung der Ukraine-Krise. Nasarbajew erklärte am Freitag, die drei verbündeten Staaten seien "interessiert daran, dass die Ukraine ein starker, stabiler, unabhängiger Staat mit territorialer Integrität wird".

Vor dem Dreier-Gipfel hatte Nasarbajew Putin und den weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko einzeln empfangen. Beide Gäste unterstützten Nasarbajews Vorhaben, nach 23 Jahren Herrschaft bei den Präsidentschaftswahlen im April erneut anzutreten.

(AFP)
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