Wikileaks-Gründer Großbritannien verweigert Assange Diplomatenstatus
London · Wikileaks-Gründer Julian Assange bekommt keinen Diplomatenpass. Großbritannien hat Ecuador dieses Ansinnen verweigert. Assange hält sich seit 2012 in der Botschaft des Landes in London auf.
Das britische Außenministerium teilte am Donnerstag mit, die ecuadorianische Regierung habe kürzlich einen entsprechenden Antrag gestellt.
Die ecuadorianische Außenministerin María Fernanda Espinosa hatte am Dienstag erklärt, ihre Regierung denke in der politisch verfahrenen Lage darüber nach, ein "Drittland" oder eine "Drittpersönlichkeit" einzuschalten. Ohne internationale Zusammenarbeit und ohne die Zusammenarbeit Großbritanniens werde es keine Lösung geben.
Der Australier Assange befürchtete, an Schweden und von dort aus in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und möglicherweise die Todesstrafe droht. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft stellte allerdings im Mai 2017 ihre seit rund sieben Jahren laufenden Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung gegen Assange ein.
Damit wurde auch der europäische Haftbefehl gegen Assange hinfällig, der ihn zur Flucht in die ecuadorianische Botschaft veranlasst hatte. Die britische Polizei erklärte jedoch, Assange beim Verlassen der Botschaft auch weiterhin festnehmen zu wollen, weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen habe.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte in den vergangenen Jahren hunderttausende geheime Dokumente veröffentlicht, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte während der Kriege im Irak und in Afghanistan. Assange zog damit den Zorn der US-Regierung und der Nato auf sich.