Opposition liegt in Umfragen vorn Wahlen in Venezuela setzen Maduros Sozialisten unter Druck

Caracas · Das Land leidet unter wirtschaftlichen und sozialen Problemen, nun wählt Venezuela sein neues Parlament. Und die Opposition liegt in den jüngsten Umfragen vorn.

 Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.

Foto: dpa, at cs

Demzufolge führt die Opposition mit einer deutlichen Mehrheit von 30 Prozentpunkten. Damit könnten die Sozialisten von Präsident Nicolás Maduro erstmals seit 1998 die Kontrolle über den Kongress verlieren. Beobachter sprechen von dem schwersten politischen Test für das von Maduros charismatischem Vorgänger Hugo Chávez aufgebaute sozialistische System.

Maduro war nach dem Tod seines Mentors Chávez aus den Neuwahlen 2013 als Präsident hervorgegangen. Eine kleine Mehrheit der Opposition in der 167 Sitze zählenden Nationalversammlung würde ihm nach Meinung von Experten keine größeren Unannehmlichkeiten bereiten. Allerdings haben einige seiner politischen Gegner bereits angekündigt, mit einem Referendum zur Amtsenthebung seine bis 2019 laufende Amtszeit abkürzen zu wollen.

Viele Einwohner des südamerikanischen Landes fürchten nach den Wahlen einen Ausbruch von Gewalt. In den vergangenen Tagen hoben sie an den Geldautomaten Bares ab und deckten sich mit Lebensmitteln ein. Bereits 2014 war es zu blutigen Zusammenstößen bei Protesten von Regierungsgegnern gekommen.

Der inhaftierte venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López darf derweil nach Angaben eines kolumbianischen Ex-Präsidenten an der Parlamentswahl teilnehmen. Maduro habe die Stimmabgabe erlaubt, sagte Andrés Pastrana nach einem Treffen mit dem Präsidenten am Samstag (Ortszeit). López war im vergangenen Jahr wegen des Vorwurfs der Anstachelung zu Gewalt bei Oppositionsprotesten zu fast 14 Jahren Haft verurteilt worden. Seine Anhänger sehen ihn als politischen Gefangenen an. Auch die USA und die EU protestierten gegen seine Verurteilung.

(das/ap/AFP)
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