Syrien Assad bietet Rebellen Amnestie an

Damaskus · Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat den Rebellen in dem Bürgerkriegsland eine Amnestie in Aussicht gestellt. Die UN hat derweil die Fortsetzung der Friedensgespräche verschoben.

 Machthaber Assad sagt, dass er die Waffenruhe in Syrien einhalten möchte.

Machthaber Assad sagt, dass er die Waffenruhe in Syrien einhalten möchte.

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Syriens Präsident Baschar al-Assad will die seit Samstag geltende Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland zu einem Erfolg führen. "Wir werden das Unsrige tun, damit das Ganze funktioniert", sagte Assad in einem Interview mit der ARD. Er bot Rebellen eine Amnestie und gegebenenfalls eine "Rückkehr in ihr normales ziviles Leben" an. Bedingung sei, dass sie die Waffen abgeben.

Waffenruhe in Syrien: Baschar al-Assad stellt Rebellen Amnestie in Aussicht
Foto: dpa, sc ak pt

Zugleich bezeichnete Syriens Präsident die Lage der Bevölkerung in seinem Land als "humanitäres Desaster". Er bestritt jedoch, dass seine Truppen Rebellen-Gebiete von jeglicher Versorgung abschnitten.

Die Vereinten Nationen haben unterdessen wegen "logistischer und praktischer Gründe" die Fortsetzung der in Genf unterbrochenen Friedensgespräche für Syrien um zwei Tage auf den 9. März verschoben. Das teilte das Büro des Syrien-Gesandten Staffan de Mistura am Dienstag mit.

Die Verhandlungen zwischen syrischer Regierung und Opposition waren wegen schwerer Kämpfe bei Aleppo Anfang Februar unterbrochen worden. Die Wiederaufnahme wird vom weitgehenden Einhalten einer seit Samstag geltenden Waffenruhe ermöglicht, in die allerdings die Terrormilizen Islamischer Staat und Nusra-Front nicht einbezogen wurden.

Trotz des Waffenstillstandes haben syrische Regierungstruppen nach israelischer Darstellung Chemiewaffen gegen Zivilisten eingesetzt. Auch nach Beginn der Feuerpause habe die Armee Chlorgasbehälter abgeworfen, sagte Verteidigungsminister Mosche Jaloon am Dienstag auf einer Konferenz in der Nähe von Tel Aviv. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hatte bereits im Jahr 2014 festgestellt, dass in dem Bürgerkriegsland mit Hilfe von Hubschraubern systematisch Chlorgas eingesetzt werde. Sowohl Regierung als auch Rebellen haben bestritten, für die Taten verantwortlich zu sein. Allerdings ist nur von der Armee bekannt, dass sie über Hubschrauber verfügt. Experten der Vereinten Nationen und der OPCW versuchen zurzeit herauszufinden, wer für den Einsatz der Chemiewaffen verantwortlich ist.

(kl/dpa/ap/reu)
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