Schrein in Sajida Seinab Viele Opfer bei IS-Anschlag auf schiitische Pilgerstätte

Beirut · Ein blutiger Anschlag auf eine schiitische Pilgerstätte in Syrien hat mindestens acht Menschen in den Tod gerissen und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Wie syrische Staatsmedien meldeten, trafen zwei Bombenexplosionen den Ort Sajida Seinab.

 Die Zerstörungskraft der Bomben war gewaltig.

Die Zerstörungskraft der Bomben war gewaltig.

Foto: dpa, moa

Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu dem Anschlag und sprach sogar von drei Bomben. Wie viele es tatsächlich waren, war unabhängig nicht zu prüfen. Der schiitische Schrein dort war schon in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Anschlägen, unter anderem durch den sunnitischen IS.

In dem seit 2011 wütenden Bürgerkrieg unterstützt der schiitische Iran den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die vielschichtige Opposition gegen Assad ist inzwischen von sunnitische Extremisten dominiert.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, sprengte sich zunächst ein Selbstmordattentäter am Eingang des Bezirks Siabeje in die Luft. Dann explodierte eine Autobombe in der Al-Tin-Straße. Die Staatsmedien sprachen von acht Toten und 13 Verletzten, die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete sogar zwölf Tote und mehrere Dutzend Verletzte.

Ministerpräsident Wael al-Halki machte laut Sana die Türkei, Saudi-Arabien und Katar für die "brutalen Massaker" verantwortlich. Die drei Länder gelten als wichtige Unterstützer der syrischen Opposition.

Der Schrein in Sajida Seinab, der der Tochter des ersten schiitischen Imam Ali gewidmet ist, wird scharf bewacht. Trotz des Kriegs pilgern dorthin jährlich Tausende Schiiten. Erst am 25. April hatte in dem Vorort ein Selbstmordattentäter mit seinem Sprengstoffauto acht Menschen getötet. Im Februar kamen bei einer Serie von Explosionen mindestens 83 Menschen um.

(ap/jeku)
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