Kampf gegen Hunger UN bitten um 111 Millionen Dollar für Nordkorea

New York · Die UN schlägt Alarm: Zur Versorgung von Nordkoreanern haben die Vereinten Nationen die internationale Gemeinschaft um rund 111 Millionen Dollar gebeten.

Ein Roadtrip durch Nordkorea
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Foto: ap

Die humanitären Hilfen für Nordkorea sind den Vereinten Nationen zufolge deutlich zu gering. Die Versorgung von knapp sieben von zehn Nordkoreanern sei nicht gesichert, heißt es in einem neuen UN-Bericht. Verhängte Sanktionen der USA zwangen UN-Organisationen demnach dazu, einige Programme und Einsätze im vergangenen Jahr auszusetzen.

Der Bericht bestätigte die scharfen Restriktionen der Regierung in Pjöngjang für Hilfseinsätze, die die Arbeit der Organisationen erschwerten. Ortschaften seien schwer zugänglich. Hilfslieferungen in das Land seien in politischer Hinsicht ein sehr empfindliches Thema, aber die nordkoreanische Führung sei in den vergangenen paar Jahren zumindest offener dabei geworden, ihre Bedürfnisse zu erkennen, hieß es.

Nordkorea gilt als die am meisten abgeschottete Nation der Welt. Die Führung von Machthaber Kim Jong Un weist Kritik an der desolaten Menschenrechtslage in dem asiatischen Land zurück.

Die UN baten die internationale Gemeinschaft für Einsätze im Jahr 2015 um lediglich 111 Millionen Dollar (103 Millionen Euro) - den niedrigsten Wert seit mindestens 2009. Dabei sei der Bedarf der gut 24 Millionen Nordkoreaner "sehr besorgniserregend".

Die USA hatten 2013 Sanktionen gegen die nordkoreanische Außenhandelsbank erhoben. Die Maßnahme soll das Atomwaffenprogramm und weitere Raketenprogramme des Landes schwächen, die Nordkorea trotz mehrerer UN-Strafmaßnahmen weiterverfolgt.

Die Zahlen der UN sind erschreckend: Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen musste die anvisierte Zahl der versorgten Menschen in Nordkorea vergangenes Jahr von 2,4 auf 1,8 Millionen senken. Mehr als ein Viertel aller Kleinkinder im Alter von bis zu fünf Jahren ist dem Bericht zufolge chronisch unterernährt.

(dpa)
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