Streik in Venezuela Zwei Tote bei Protesten gegen Maduro

Caracas · Millionen Venezolaner haben sich aus Protest gegen Präsident Nicolas Maduro an einem 24-stündigen landesweiten Streik beteiligt. Dabei sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.

 Millionen Venezolaner sind gegen die Politik des Präsidenten Maduro auf die Straße gegangen.

Millionen Venezolaner sind gegen die Politik des Präsidenten Maduro auf die Straße gegangen.

Foto: afp

Nach Angaben der venezolanischen Staatsanwaltschaft wurden die beiden Männer im Alter von 23 und 24 Jahren am Donnerstag bei Demonstrationen in Carabobo und Los Teques erschossen. Unklar ist bislang, wer die Schüsse abgab. Damit steigt die Zahl der Toten seit Beginn der Massenproteste im April auf 97 an.

Nach Aussage von Oppositionellen wurden mindestens 20 weitere Menschen bei den Unruhen im Land verletzt, insgesamt seien sogar vier Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl wurde bisher nicht bestätigt. "Vier Venezolaner wurden umgebracht wegen der kranken Machtgier von Nicolás Maduro", schrieb der Oppositionsführer Henrique Capriles auf Twitter.

Bis zum späten Nachmittag sollen Menschenrechtsgruppen zufolge mehr als 170 Menschen festgenommen worden sein. In vielen Städten errichteten Regierungsgegner Straßenblockaden. Viele Geschäfte blieben geschlossen.

Präsident Maduro sprach indes von einem "Triumph der Regierung über den Versuch der Rechten", die venezolanische Wirtschaft lahmzulegen. Er habe nur minimale Auswirkungen gegeben. Oppositionelle hätten die Zentrale des Staatsfernsehens angegriffen, seien aber von Soldaten und Arbeitern zurückgeschlagen worden. In einer Rede kündigte Maduro an, die Anführer der Streiks einsperren zu lassen. "Ich habe die Gefangennahme aller faschistischen Terroristen angeordnet."

 "Freiheit, Frieden, vergesst das nicht", steht auf dem Gesicht dieser Demonstrantin.

"Freiheit, Frieden, vergesst das nicht", steht auf dem Gesicht dieser Demonstrantin.

Foto: ap, AC

Der Präsident hat für den 30. Juli Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung angesetzt, die nach Ansicht der Opposition die Macht des Präsidenten und seiner Sozialistischen Partei sichern soll. Maduro wurde 2013 mit knapper Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Seither schlitterte das ölreiche Land in eine schwere Wirtschaftskrise, verursacht auch durch den Einbruch des Ölpreises auf dem Weltmarkt. Bei der Parlamentswahl 2015 siegte die Opposition. Der Präsident ignoriert seitdem die Volksvertretung.

(dpa/reu/veke)
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