Wegen Siedlungsbau in Ost-Jerusalem USA bestellen Israels Botschafter ein

Jerusalem (RPO). Die USA haben wegen des geplanten Baus einer weiteren jüdischen Siedlung in Ost-Jerusalem den israelischen Botschafter einbestellt. Israels Botschafter in Washington, Michael Oren, sei Ende der Woche ins US-Außenministerium einbestellt worden, verlautete am Sonntag aus dem israelischen Außenministerium. Oren sei um Erklärungen gebeten worden zum Bau eines ersten Kontingents von 20 Wohnungen im arabischen Viertel Scheich Dscharrah.

"Diese amerikanische Intervention bezüglich eines Geländes in Jerusalem, nur zwei Schritte von der hebräischen Universität entfernt, zeigt, wie gefährlich es ist, über einen Stopp des Siedlungsbaus zu diskutieren", sagte der israelische Informationsminister Juli Edelstein vor Journalisten. Edelstein gehört der Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu an.

Die Jerusalemer Stadtverwaltung hatte dem Bau der neuen Siedlung zugestimmt. Das Grundstück war 1968 von Israel annektiert worden, es gehörte vorher zu Jordanien. Die Bauarbeiten werden von dem jüdischen US-Millionär Irving Moskowitz finanziert, der bereits den Bau von 133 Wohnungen im Jerusalemer Palästinenser-Viertel Ras el Amud bezahlte. Der Siedlungsbau in Ost-Jerusalem läuft den Bestrebungen zuwider, das Gebiet in einem künftigen Palästinenserstaat zu dessen Hauptstadt zu machen. Derzeit leben in Ost-Jerusalem rund 190.000 israelische Siedler und 270.000 Palästinenser.

(AFP)
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