US-Präsidentschaftswahl 2016 Donald Trump bei schwarzen Kirchgängern auf Stimmenfang

Detroit · US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erstmals in einer überwiegend von Afroamerikanern besuchten Kirche um Stimmen gebuhlt. Vor Gläubigen der Gemeinde Great Faith Ministries in Detroit schlug er ungewohnt versöhnliche Töne an.

 Ungewohnt versöhnlich gab sich Donald Trump am Wochenende in Detroit.

Ungewohnt versöhnlich gab sich Donald Trump am Wochenende in Detroit.

Foto: rtr, CA /kv

"Unsere Nation ist zu gespalten", erklärte Trump am Samstag (Ortszeit) im US-Bundesstaat Michigan. "Wir reden aneinander vorbei, nicht zu einander. Ich bin hier um euch zuzuhören. Ich bin heute hier, um zu lernen, damit wir zusammen Ungerechtigkeit in jeglicher Form beseitigen können."

Schwarze Kirchen pries Trump als "das Gewissen unseres Landes". Die Nation brauche zudem eine "Bürgerrechtsagenda unserer Zeit", die das Recht auf hochkarätige Ausbildung, sichere Nachbarschaften und gute Jobs beinhalten müsse. Er sei sich voll und ganz bewusst, dass die afroamerikanische Gemeinde unter Diskriminierung gelitten habe.

Während Trump sprach, protestierten vor der Kirche rund 400 Menschen gegen den Präsidentschaftskandidaten. Zwischenzeitlich versuchten Teilnehmer eine Barriere vor dem Gemeindeparkplatz zu durchbrechen, wurden jedoch von Wachmännern der Kirche und Polizisten gestoppt.

Trump versucht zuletzt verstärkt Angehörige von Minderheiten in den USA zu erreichen. Bislang sind seine Bemühungen jedoch weitgehend verpufft: Umfragen zufolge hat seine demokratische Rivalin Hillary Clinton bei Latinos und Afroamerikanern immer noch weitaus mehr Rückhalt als der Immobilienmogul. Vor allem Vertreter der schwarzen Gemeinde haben Trumps Äußerungen über das Leben von Minderheiten scharf kritisiert. Sie werfen ihm zudem vor, dass es ihm nur darum gehe, weißen Wählern zu versichern, dass er kein Rassist sei.

(ap/jeku)
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