Reaktionen auf den Wahlsieg Trumps "Trump ist auch eine Warnung an uns"

Düsseldorf · Alle Stimmen sind ausgezählt, Donald Trump wird der nächste Präsident der USA. Weltweit reagieren Prominente und Politiker schockiert auf das Ergebnis. Doch es gibt auch Jubel.

 SPD-Chef Sigmar Gabriel übt Kritik an Donald Trump.

SPD-Chef Sigmar Gabriel übt Kritik an Donald Trump.

Foto: dpa, nie jhe sup fpt

"Es ist ein Schock, dass ein solcher Hasswahlkampf erfolgreich war. Der Ausgang der Wahl ist ein großes Alarmzeichen. Viele Wähler haben ihre Stimme offensichtlich nach dem Motto abgegeben: ,Hauptsache es gibt einen Denkzettel für die da oben.'" — Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)

"Ich gratuliere dem Gewinner der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, zu seinem Wahlsieg. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind eine alte und ehrwürdige Demokratie. Wen das amerikanische Volk in freien und fairen Wahlen zu seinem Präsidenten wählt, das hat Bedeutung weit über die USA hinaus." — Bundeskanzlerin Angela Merkel

"Das ist mehr als Enttäuschung, das ist auch ein Schock." — CDU-Politiker Norbert Röttgen

"Das ist ein Bruch mit der bisherigen Tradition, dass der Westen für liberale Werte steht. Die Vereinigten Staaten verabschieden sich unter Trump vom Rest der Welt." — Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir

"Trump ist Vorreiter einer neuen autoritären und chauvinistischen Internationalen. Er ist auch eine Warnung an uns. Die autoritäre Internationale nutzt die Abgrenzung von Ausländern und Flüchtlingen nur als Lockmittel für die Wähler. Es geht ihnen aber um viel mehr. Es geht ihnen um ein echtes Rollback in die alten schlechten Zeiten, in denen Frauen an den Herd oder ins Bett gehörten, Schwule in den Knast und Gewerkschaften höchstens an den Katzentisch." — SPD-Chef Sigmar Gabriel gegenüber der Funke Mediengruppe.

"Behinderte bashen, Frauen verunglimpfen, Andersdenkende verachten — und gewinnen. Nur abgelassener Dampf? Oder verantwortungslos?" — Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD)

"Bei Herrn Trump wissen wir wirklich nicht, was auf uns zukommen wird." — SPD-Politiker Nils Annen

"Ich gehe davon aus, dass Europa zur Bewahrung und zur Verteidigung seiner universellen Werte doch mehr Verantwortung übernehmen wird. Und deshalb sind die kommenden Jahre für uns eine Bewährungsprobe." — Bundespräsident Joachim Gauck

"Wir müssen uns darauf einstellen, dass die amerikanische Außenpolitik für uns weniger vorsehbar wird. Ich glaube, wir dürfen uns mit Blick auf das Wahlergebnis nicht treiben lassen. Wir sollten ein Ort der Vernunft blieben, unsere politische Kultur pflegen." — ​Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier

"Er wird den Leuten, denen er jetzt alles mögliche versprochen hat, nichts bieten können." — Linken-Vorsitzender Bernd Riexinger

"Wir müssen auch mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten möglichst gut zusammenarbeiten. Eine enge transatlantische Partnerschaft ist für Deutschland und Europa in den nächsten Jahren weiter von zentraler Bedeutung." — ​Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU)

"Ich hoffe, dass diese Wahl des amerikanischen Volkes dazu führen wird, dass für die Welt positive Schritte eingeleitet werden, was Grundrechte und Freiheiten, Demokratie und die Entwicklungen in unserer Region angeht." — der türkische Präsident Recep Erdogan

"Als Jugendliche war Amerika mein Traum. Heute..." — die Fraktionschefin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, auf Twitter:

"Das war schon ein schwerer Schock, als ich gesehen habe, wohin die Entwicklung geht. Auch wenn dieser Wahlkampf getränkt war von Herabwürdigung, von Spaltung — es ist eine demokratische freie Wahl. Wir müssen uns jetzt mit den Realitäten auseinandersetzen." — Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)

"Wenn dieser Rechtspopulist und sexistische Hassprediger US-Präsident wird, dürfen wir uns auf einen politischen Kälteschock gefasst machen." — SPD-Politiker Ralf Stegner auf Twitter

"Freuen tut mich das nicht. Aber Trump ist der frei gewählte Präsident der Vereinigten Staaten, der unseren Respekt verdient. Und ich hoffe, dass er auch uns respektieren wird." — EU-Parlamentspräsident Martin Schulz

"Der Ausgang der US-Wahl ist eine bittere Warnung für Deutschland und Europa. Wir müssen die Ursachen für Angst, Hass und Abschottung noch entschlossener bekämpfen. Wir müssen die Abstiegsängste der Mittelschicht ernst nehmen, mehr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt tun und die Globalisierung sozial verträglich gestalten. Hoffen wir, dass Donald Trump der Wandel vom Wahlkämpfer zum Staatsmann rasch gelingt." — Justizminister Heiko Maas (SPD)

"Ich hoffe auf gemeinsame Arbeit, um den gegenwärtigen kritischen Zustand der Beziehungen zwischen den USA und Russland zu beenden." — Russlands Präsident Wladimir Putin

"Diese amerikanische Wahl eröffnet eine Periode der Unsicherheit." — der französische Staatspräsident François Hollande

"Die einzige Hoffnung ist, dass Trump unfähig sein könnte, dieses Amt lange durchzustehen." ​—Friedenspreisträgerin Carolin Emcke via Twitter

"Ich bin schockiert — nicht nur vom Wahlsieg Trumps, sondern auch von meinem Land. Ich hätte nie damit gerechnet, dass jemand gewinnen kann, der die niedersten Instinkte wie Sexismus, Rassismus und Nationalismus anspricht." — ​die US-amerikanische Entertainerin Gayle Tufts

"Da haben wir doch nicht mit gerechnet. Aber jetzt ist dieser Alptraum wahr geworden." — Schauspieler Ralf Moeller

"Die Botschaft für uns ist: Auf Europa kommt es in den kommenden Jahren an. Wir müssen selbstbewusster und stärker sein und mehr Verantwortung übernehmen. Wir wissen nicht, was wir von den USA weiter erwarten können." — der CSU-Europapolitiker Manfred Weber

"Ich bin so stolz, ich könnte weinen. Ich stehe voll hinter ihm. Der Trump ist der Beste." — ​Frederic Prinz von Anhalt (73)

"Die Amerikaner holen sich ihr Land zurück." — der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders, Chef der Partei für die Freiheit, auf Twitter

"Nach Brexit und dieser Wahl ist von jetzt an alles möglich. Eine Welt stürzt vor unseren Augen ein. Taumel." — Frankreichs Botschafter in den USA, Gérard Araud, auf Twitter

"So wie in Deutschland in den 30ern haben Ärger und Wut die USA erfasst." — Sängerin Cher

"Das ist total furchteinflößend. Ich bin am Weinen." — Schauspielerin Ariana Grande

"Geschichte auf eine schlechte Weise." — TV-Sternchen Khloé Kardashian

"Es scheint, als würde 2016 zum Jahr zweier großer politischer Revolutionen." — Brexit-Wortführer Nigel Farage auf Twitter :

"Für die Vereinigten Staaten bedeutet das einen sehr dramatischen Wandel. Trump hatte nie ein öffentliches Amt inne. Und der wird jetzt plötzlich Präsident der Vereinigten Staaten, mit all der Macht, die zu diesem Amt gehört." — US-Botschafter John B. Emerson im ZDF-"Morgenmagazin"

"Herzlichen Glückwunsch dem neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, und dem amerikanischen Volk, frei." — die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen, Chefin der stramm rechten Front National (FN), noch bevor das offizielle Wahlergebnis feststand, auf Twitter

"Alle Säulen, auf die der Westen steht, sind gefährdet." — FDP-Vorsitzender Christian Lindner auf "Bild.de"

"Das amerikanische Volk hat mit der Wahl von Trump zum Präsidenten gegen Altparteien und Lückenpresse gestimmt. Ein 'Weiter so' darf es in der internationalen und in der deutschen Politik nicht mehr geben." — Björn Höcke, Vorsitzender der AfD Thüringen

"Was für großartige Nachrichten. Die Demokratie ist immer noch am Leben." — Viktor Orban, ungarischer Ministerpräsident

"A fucking nightmare." — Sven Kindler, Grüner Bundestagsabgeordneter, auf Twitter

"Der Sieg von Donald Trump ist ein Signal dafür, dass die Bürger in der westlichen Welt einen klaren Politikwechsel wollen. Trumps historischer Wahlerfolg ist nur für das Establishment eine Überraschung." — die stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Beatrix von Storch

"Wir werden lernen müssen, mit einem permanenten Unruheherd Amerika umzugehen." — der Vorsitzende der Atlantik-Brücke, Friedrich Merz

"Uns wird man niemals zum Schweigen bringen." — Sängerin Katy Perry

"Hillary, egal, wie das endet, ich bin so stolz auf dich und so geehrt, deine Freundin zu sein." — .TV-Moderatorin Ellen DeGeneres

"Der größte politische Bruch seit dem Fall der Berliner Mauer. Ein großes Erwachen für Europa." — der ehemalige italienische Ministerpräsident Enrico Letta auf Twitter zur US-Wahl

"Will sonst jemand kotzen?" — Schauspielerin Kristen Bell auf Twitter

"Wie werden wir das den nächsten Generationen von Frauen erklären? Und den Minderheiten?" — Schauspieler Will Arnett auf Twitter

"Vielleicht sind wir nun am absoluten Tiefpunkt angekommen und es gibt keinen anderen Weg als nach oben." — Schauspielerin Amanda Seyfried auf Twitter

"Die Verunsicherung in der Wirtschaft ist riesengroß. Donald Trump ist gut beraten, die US-Wirtschaft nicht von der Welt abzuschotten. Sonst wird die Unklarheit über den künftigen Kurs zu erheblichen negativen Effekten für die Weltwirtschaft führen." — Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

"Wir müssen auch mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten möglichst gut zusammenarbeiten. Eine enge transatlantische Partnerschaft ist für Deutschland und Europa in den nächsten Jahren weiter von zentraler Bedeutung." — der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder

"God save America! Es kommen wilde Zeiten auf uns zu. Wir müssen kühlen Kopf bewahren." — ​SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann auf Twitter

"Wahlergebnisse lügen nicht. Viele Menschen in den Vereinigten Staaten haben das politische System nachhaltig abgelehnt. Ich gehe davon aus, dass vieles, das Trump in Wahlkampf erklärt hat, so nicht oder nur in reduzierter Form kommen wird." — Österreichs Bundeskanzler Christian Kern

"Das hier ist ein Wahlergebnis, das viele unruhig macht, aber auf das wir uns vorbereitet haben." — der schwedische Regierungschef Stefan Löfven

"Trump ist von den Angry White Men und den Evangelikalen an die Macht gebracht worden. Es ist darum zu erwarten, dass der Präsident die Hoffnung seiner Wähler erfüllt: gegen Karrierefrauen und für Gattinnen, gegen das Recht auf Abtreibung, und gegen alle ,Fremden'." — Frauenrechtlerin Alice Schwarzer

"Für die schwierigen Aufgaben, die jetzt vor Donald Trump liegen, wünsche ich politische Weitsicht, Mut zum Ausgleich, eine glückliche Hand und Gottes Segen." — Horst Seehofer, CSU-Vorsitzender

"Wir sehen: Die Welt ist aus den Fugen geraten. Brexit, die Trump-Wahl, viele Ereignisse in Europa sagen eines ganz deutlich: Digitalisierung, Globalisierung, all diese Prozesse führen zu einer Verunsicherung.
Das ist ein schwarzer Tag für Amerika und auch für die Welt." — Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender Die Linke

"Die politische Linke und das abgehobene sowie verfilzte Establishment wird Zug um Zug vom Wähler abgestraft und aus diversen Entscheidungsfunktionen herausgewählt. Gut so, denn das Recht geht vom Volk aus." — Heinz-Christian Strache, FPÖ-Chef

"Dieses Wahlergebnis macht Mut für Deutschland und Europa, denn Trump hat tatsächlich die Karten zur politischen Zeitenwende in der Hand. So wie die Amerikaner den Demoskopen der Leitmedien nicht geglaubt haben, müssen auch in Deutschland die Bürger den Mut haben, ihr Kreuz in der Wahlkabine selbst zu machen und nicht resigniert zu Hause zu bleiben." — Frauke Petry, AfD-Chefin

"Möge Gott ihn erleuchten." — Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin

(dpa/afp/jeku)
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