Chaos in Donald Trumps Übergangsteam Wichtige Trump-Berater ziehen sich zurück

Washington · Für den künftigen US-Präsidenten Donald Trump läuft es gerade alles andere als rund: Sein prominenter Unterstützer Ben Carson will kein Minister werden. Ein wichtiger Sicherheitsberater nimmt den Hut.

 Ben Carson unterstützten Donald Trump schon im Wahlkampf.

Ben Carson unterstützten Donald Trump schon im Wahlkampf.

Foto: ap

Der Republikaner Ben Carson hat sich gegen einen Posten im Kabinett des künftigen US-Präsidenten Donald Trump entschieden. Damit hat der einzige Schwarze in Trumps Wunschkabinett auf einen Regierungsposten verzichtet. Carson, ein früherer Neurochirurg, war als Gesundheitsminister gehandelt worden.

Er sei aber überzeugt, dass das nicht der beste Weg für ihn sei, dem gewählten Präsidenten Trump zu dienen, sagte Carsons Sprecher Armstrong Williams der Nachrichtenagentur Reuters. Als Argument habe er fehlende Regierungserfahrung genannt. Im Wahlkampf war Carson ein enger Berater Trumps. Das wolle Carson auch bleiben, sagte sein Sprecher, "und ein Freund".

Statt Carson ist einem Medienbericht zufolge der Abgeordnete Tom Price aus Georgia als Gesundheitsminister im Gespräch. Er gehört - wie Trump - zu den großen Kritikern von Barack Obamas Gesundheitsreform.

Chaos im Übergangsteam?

Carsons Rückzug fällt mit verschiedenen Medienberichten zusammen, die von internen Ränkespielen und sogar Chaos im Lager von Donald Trump berichten. Ein Zeichen dafür ist auch der Rückzug des angesehenen, ehemaligen republikanischen Abgeordneten Mike Rogers aus Trumps Übergangsteam. Rogers gilt als erfahren, bekleidete bereits militärische und bundespolizeiliche Ämter und leitete den Geheimdienst-Ausschuss.

Einem Medienbericht zufolge ist sein Ausscheiden auf "stalinistische Säuberungen" im Trump-Team zurückzuführen. Verschiedene Gruppen "kämpfen um die Macht", sagte eine Trump nahestehende Person der Nachrichtenagentur AP.

Am Dienstagabend (Ortszeit) beriet sich Trump mit seinem designierten Vizepräsidenten Mike Pence in New York über die Besetzung wichtiger Kabinettsposten. Nach sechs Stunden verließ Pence den Trump Tower in Manhattan, verlor jedoch kein Wort über das Gespräch. Donald Trump versuchte später, Berichte über chaotische Verhältnisse in seinem Team über Twitter zu zerstreuen. Es handle sich um einen "sehr organisierten Prozess" in dem er über Kabinettsposten und andere Positionen entscheide. Er sei der einzige, der die Finalisten kenne, twitterte er.

(stk/REU/ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort