US-Präsidentschaftsvorwahlen Clinton nach Sieg in Puerto Rico fast am Ziel

San Juan/Washington · Jetzt fehlen nur noch einige wenige Delegierte – dann hat Hillary Clinton die nötigen Stimmen für ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin zusammen. Aber ihr Rivale Bernie Sanders denkt weiterhin nicht ans Aufgeben.

 Gibt sich im Wahlkampf betont volksnah: Hillary Clinton.

Gibt sich im Wahlkampf betont volksnah: Hillary Clinton.

Foto: afp, GL

Jetzt fehlen nur noch einige wenige Delegierte — dann hat Hillary Clinton die nötigen Stimmen für ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin zusammen. Aber ihr Rivale Bernie Sanders denkt weiterhin nicht ans Aufgeben.

Nach einem Doppelsieg über ihren Rivalen Bernie Sanders bei den US-Präsidentschaftsvorwahlen am Wochenende ist die US-Demokratin Hillary Clinton fast am Ziel. Am späten Sonntag (Ortszeit) trennten sie nach Triumphen in Puerto Rico und auf den Jungferninseln schätzungsweise nur noch etwa 20 Stimmen von der Mindestzahl von 2383 Delegierten, die sie für eine offizielle Nominierung als Spitzenkandidatin auf einem Parteitag im Juli benötigt.

Es wird erwartet, dass die Ex-Außenministerin diese Hürde spätestens am Dienstag nimmt, dem letzten großen Vorwahltag. Allerdings schließt Clintons derzeitige Delegiertenzahl mehr als 500 sogenannte Superdelegierte ein. Das sind Amtsinhaber und Mitglieder der Demokratischen Partei, die auf dem Parteitag unabhängig von den Vorwahlergebnissen mitstimmen können. Sie haben sich hinter Clinton gestellt, könnten ihre Meinung aber jederzeit ändern.

Vor diesem Hintergrund bekräftigte Sanders am Wochenende, dass er den Kampf auch nach dem kommenden Dienstag fortsetzen werde. Die Entscheidung falle erst auf dem Parteitag, wenn alle Delegierten und Superdelegierten ihre Stimmen abgeben, sagte der Senator in Los Angeles.

Sanders hofft auf Kalifornien

Clinton kündigte in einem Interview des Senders CNN an, dass sie am kommenden Mittwoch damit beginnen werde, die Anhänger von Sanders für sich zu gewinnen und die Partei zu einen. "Ich erwarte, dass Senator Sanders das Gleiche tut", sagte Clinton. Es gelte nun, geeint in den Parteitag zu gehen und dann bei der Präsidentschaftswahl im November den voraussichtlichen republikanischen Spitzenkandidaten Donald Trump zu schlagen.

Sanders hofft, dass er Clinton eine Reihe von Superdelegierten abspenstig machen kann, wenn er bei der am Dienstag anstehenden Abstimmung in Kalifornien gewinnt, dem bevölkerungs- und damit delegiertenreichsten US-Vorwahlstaat überhaupt. Demokraten und Republikaner stimmen an diesem Tag nicht nur in Kalifornien, sondern auch in New Jersey, Montana, New Mexico und South Dakota über ihren Spitzenkandidaten ab, die Demokraten außerdem noch in North Dakota.

Es wird erwartet, dass Clinton bereits mit dem Ergebnis in New Jersey über die Marke von 2383 Delegierten springt - drei Stunden vor Schließung der Wahllokale in Kalifornien.

Bei den Republikanern geht Multimilliardär Trump ohne Konkurrenz in die Vorwahlrunde.

Auf den Jungferninseln waren am Samstag lediglich sieben Delegierte zu gewinnen, die Clinton sämtlich einheimste. In Puerto Rico war der Kuchen am Sonntag mit 60 Delegierten größer. Nach Angaben der Sender MSNBC und CNN lag Clinton nach Auszählung von rund 20 Prozent der Stimmen mit 64 zu 36 Prozent vor Sanders.

(dpa)
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