US-Präsidentschaftskandidaten Trump will Muslime registrieren, Carson vergleicht Flüchtlinge mit Hunden

Washington · Neueste Äußerungen von US-Präsidentschaftskandidaten sorgen für Wirbel: Während Ben Carson syrische Flüchtlinge mit tollwütigen Hunden vergleicht, will der derzeitige Spitzenreiter im Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber, Donald Trump, Muslime in den USA in einer eigenen Datenbasis erfassen.

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Foto: AP/Andrew Harnik

"Ich würde das mit Sicherheit implementieren", erklärte Trump am Donnerstagabend im Fernsehsender NBC. Alle Muslime sollten verpflichtet sein, sich in einer solchen Datenbank zu registrieren. Dies sei auf jeden Fall machbar, wenn die USA ordentlich gemanagt würden. Trump lehnte es allerdings ab, die Frage zu beantworten, welche Konsequenzen es hätte, wenn ein Amerikaner muslimischen Glaubens sich nicht registrieren würde

Der Zweitplatzierte in den Umfragen des republikanischen Rennens um die Nominierung für das Weiße Haus, Ben Carson, sorgte für Aufsehen, als er am Donnerstag Flüchtlinge aus Syrien mit tollwütigen Hunden verglich: "Wenn ein tollwütiger Hund in ihrer Nachbarschaft herumläuft, nehmen sie vermutlich nichts Gutes über diesen Hund an", erklärte Carson in Alabama: "Das heißt aber nicht, dass sie alle Hunde hassen."

Das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus beschloss mit überwältigender Mehrheit ein Gesetz, das in den USA die Tür für syrische Flüchtlinge weitgehend zuschlagen würde. 47 Demokraten stimmten dabei mit fast allen Republikanern für den Vorstoß, die Aufnahme von 10.000 Syrern im Haushaltsjahr zu stoppen.

Zurzeit sind die Aussichten allerdings gering, dass der Vorstoß Gesetzeskraft erhält. Der Senat hat nicht vor, die Vorlage aus dem Repräsentantenhaus zur Abstimmung zu stellen. US-Präsident Barack Obama hat sein Veto angedroht.

Die führende Bewerberin im Feld der demokratischen Präsidentschaftskandidaten, Hillary Clinton, fand deutliche Worte zu der Positionierung der US-Konservativen. "Die Zurückweisung von Waisen, die Anwendung von Religionstests, die Diskriminierung von Muslimen und die Abweisung jedes einzelnen syrischen Flüchtlings ist nicht, was wir sind. Wir sind besser als das".

Vor den Anschlägen in Paris hatte sich Clinton dafür eingesetzt, die Zahl der syrischen Flüchtlinge im laufenden Jahr auf 65.000 aufzustocken.

(felt/KNA/AFP)
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