"Das korrupteste Unternehmen der Geschichte" Trump fordert Schließung der Clinton-Stiftung

Washington · Donald Trump zieht gegen die wohltätige Stiftung zu Felde, die seine Rivalin Hillary Clinton mit ihrem Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, führt: Die Stiftung müsse wegen Korruption geschlossen werden, fordert er.

Donald Trump: Clinton-Stiftung ist das korrupteste Unternehmen der Geschichte
Foto: afp

"Die Clintons haben Jahrzehnte damit zugebracht, als Insider in die eigene Tasche zu wirtschaften und sich um Spender zu kümmern statt um das amerikanische Volk", sagte Trump am Montag dem Fernsehsender Fox News. "Jetzt ist klar, dass die Clinton-Stiftung das korrupteste Unternehmen in der politischen Geschichte ist", bilanzierte der Immobilienmilliardär. Die Stiftung müsse geschlossen werden. Sie habe Geld von Ländern angenommen, "die Frauen und Schwule und alle anderen diskriminiert haben".

Damit spielte Trump offenbar auf eine Reihe von Staaten an, darunter Saudi-Arabien, denen Menschenrechtsverstöße angelastet werden und die der Clinton-Stiftung hohe Summen spendeten, als Hillary Clinton US-Außenministerin war (2009 bis 2013). Trump äußerte die Ansicht, dass die Stiftung diese Spenden zurückzahlen müsse.

Die Clinton-Stiftung war 2001 von Bill Clinton nach dem Ende seiner Präsidentschaft gegründet worden. Sie sammelte seitdem rund zwei Milliarden Dollar (1,77 Milliarden Euro) an Spenden ein. Die Stiftung unterstützt sowohl im Inland auch als im Ausland Projekte. 2014 stellte sie dafür insgesamt 218 Millionen Dollar bereit.

Hillary Clinton wird vorgeworfen, dass sie als Außenministerin möglicherweise wegen der Stiftung in Interessenkonflikte geriet. Kritiker sind der Auffassung, dass die Maßnahmen zur Trennung zwischen der Stiftungsarbeit und Clintons Arbeit als Ministerin nicht ausreichend waren.

Kürzlich waren E-Mails öffentlich geworden, wonach ein enger Mitarbeiter von Bill Clinton zwei ranghohe Mitarbeiter der damaligen Außenministerin Clinton im State Department kontaktierte, um einem Spender der Stiftung, dem libanesisch-nigerianischen Milliardär Gilbert Chagoury, dabei zu helfen, einen Termin bei einem US-Diplomaten im Libanon zu bekommen.

Bill Clinton kündigte daraufhin vergangene Woche an, dass er im Falle eines Wahlsiegs seiner Frau für die Stiftung keine ausländischen oder Unternehmensspenden mehr annehme und vom Vorstand der Stiftung zurücktreten werde.

Hillary Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook sagte dem US-Fernsehsender CNN am Sonntag, diese Vorkehrungen seien "beispiellos (...) in puncto Offenlegung und Beschränkungen". Mook hob zugleich hervor, dass dank der Clinton-Stiftung mehr als zehn Millionen Menschen weltweit Medikamente zur Behandlung der Immunschwächekrankheit Aids bekämen und die Kosten für Malaria-Medikamente um 90 Prozent gesenkt worden seien.

(lai/afp)
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