Nach Trumps Wahlsieg US-Präsident Obama beruhigt Nato-Partner

Washington · Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat in einer besonnenen Rede versucht, den Nato-Partnern die Angst vor seinem Nachfolger zu nehmen. Obama sagte aber auch, dass Donald Trump sich ändern müsse.

 Der scheidende US-Präsident Barack Obama auf einer Pressekonferenz.

Der scheidende US-Präsident Barack Obama auf einer Pressekonferenz.

Foto: dpa, st cs

"In meinen Gesprächen mit dem designierten Präsidenten hat er ein großes Interesse gezeigt, den Kern unserer strategischen Beziehungen zu erhalten", sagte Obama am Montag vor seiner letzten Auslandsreise als Präsident.

"Eine der Botschaften, die ich überbringen kann, ist sein Bekenntnis zur Nato und der transatlantischen Allianz." Amerika stehe auch künftig für eine starke und robuste Nato ein. Diese Allianzen seien nicht nur gut für Europa, sie seien auch gut für die USA und entscheidend für die Welt. Obama reist nach Griechenland, Deutschland und Peru und trifft dabei unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Präsident Xi Jinping.

Trump hatte im Wahlkampf damit gedroht, die Verbündeten in Europa im Stich zu lassen, falls sie nicht genug für ihre Verteidigung ausgäben. Der Milliardär drohte auch mit dem Abzug der US-Truppen aus Europa, falls die Europäer nicht mehr für den Schutz durch die Amerikaner bezahlten.

Trump sorgte mit seinen Aussagen vor allem in den baltischen Staaten für Unruhe, die russische Übergriffe auf ihr Territorium nach dem Vorbild der Ukraine befürchten. Die EU-Staaten beschlossen am Montag, ihre Bemühungen für eine gemeinsame Sicherheitspolitik voranzutreiben.

Obama glaubt, Trump werde pragmatischer auftreten

Trump werde nach seinem Amtsantritt am 20. Januar schnell spüren, welche Verantwortung auf dem amerikanischen Präsidenten lastet, gab Obama zu bedenken. "Dieses Amt hat eine Art, dich aufzuwecken", sagte Obama. Der 70-Jährige werde als Präsident pragmatisch agieren und die Probleme des Landes nicht aus einer ideologischen Perspektive angehen, zeigte sich Obama überzeugt. Er mahnte aber auch: "Es gibt bestimmte Teile seines Naturells, die ihm nicht gut tun werden, solange er sie nicht anerkennt und korrigiert".

Er warnte vor den weitreichenden Konsequenzen, die Äußerungen eines US-Präsidenten haben können. Den Aussagen des US-Präsidenten würde weltweit Beachtung geschenkt.

(stk/REU)
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