E-Mail-Leak Powell bezeichnet Trump als "nationale Schande"

Washington · In den USA sind E-Mails des früheren Außenministers Colin Powell mit Kritik an den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton aufgetaucht. Vor allem an Trump lässt er kein gutes Haar.

Colin Powell war von 2001 bis 2005 US-Außenminister.

Colin Powell war von 2001 bis 2005 US-Außenminister.

Foto: ap

Der Republikaner Powell nennt Trump in den geleakten E-Mails eine "nationale Schande und einen international Geächteten". Die Republikanische Partei zerbreche und stehe in Flammen. Clinton sei überheblich.

Die E-Mails wurden auf der Webseite DCLeaks veröffentlicht und sind den Angaben zufolge zwischen März 2015 und August 2016 verfasst worden. Powell sagte dem Medienunternehmen Buzzfeed, er leugne die Echtheit der E-Mails nicht. Auf weitere Anfragen antwortete der 79-Jährige nicht.

Powell schrieb, er habe den Aufstieg Trumps zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner eher schweigend verfolgt. "Ihn einen Idioten zu nennen, ermutigt ihn nur", schrieb Powell. Besonders kritisierte Powell, dass Trump die Rechtmäßigkeit der Wahl von Präsident Barack Obama infrage stelle, indem er behaupte, dieser sei nicht in den USA geboren. Trumps erfundene Untersuchungen dazu seien unverzeihlich und eine "absolute Schweinerei". Trump habe weder eine republikanische noch eine konservative Philosophie. "All seine Lügen und sein Mumpitz türmen sich," klagte Powell.

Hacker wollen "Missbrauch politischer Macht" aufdecken

Seiner Nachfolgerin Clinton warf Powell vor, ihn in ihre E-Mail-Affäre hineinzuziehen. Ihre Helfer versuchten, Clinton zu entlasten, indem sie darauf verwiesen, dass er als Außenminister ein privates E-Mail-Konto genutzt habe. An einer anderen Stelle urteilte Powell: "Alles, was HRC (Hillary Rodham Clinton) anfasst, vermasselt sie in ihrer Überheblichkeit."

DCLeaks hat bereits mehrfach E-Mails prominenter US-Politiker veröffentlicht. Die Webseite soll auf Hacker mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst zurückgreifen. Sie selbst erklärt, sie versuche, den Missbrauch politischer Macht aufzudecken.

(sb/ap)
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