Kampagne gegen Clinton nicht beendet Sanders will seine "Revolution" noch nicht abblasen

Washington · Der US-Demokrat Bernie Sanders will die Kampagne um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei noch nicht beenden. Die von ihm angestoßene "politische Revolution" müsse weitergehen, sagte Sanders in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Internetvideo an seine Anhänger.

 Bernie Sanders bereitet sich auf seine Video-Ansprache vor.

Bernie Sanders bereitet sich auf seine Video-Ansprache vor.

Foto: ap

Er wolle nun mit der wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, die Partei erneuern, "damit sie eine Partei der arbeitenden und der jungen Menschen wird und nicht nur der reichen Parteispender".

Die Partei müsse zu ihren Grundanliegen zurückkehren, forderte der selbst ernannte demokratische Sozialist: Eintreten für Arbeiter, Bürgerrechte, die Umwelt, Frauen und Homosexuelle. "Genau darum geht es in der politischen Revolution", sagte Sanders.

Der Senator ließ allerdings auch durchblicken, dass Clinton im Kampf gegen den wahrscheinlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump auf seine Unterstützung zählen könne. Die "politische Hauptaufgabe" der kommenden Monate sei es sicherzustellen, "dass Donald Trump geschlagen wird - und zwar deutlich", sagte Sanders. Er persönlich wolle seine "Rolle in diesem Prozess schon sehr bald antreten", kündigte er an.

Clinton soll im Juli auf dem Parteitag der Demokraten offiziell zur Präsidentschaftskandidatin ernannt werden. Die Kür gilt als sicher, weil sie in den Vorwahlen deutlich mehr Unterstützung erhielt als Sanders. Es wird erwartet, dass Sanders in absehbarer Zeit seine Kampagne offiziell beendet, damit sich die Partei geschlossen dem Wahlkampf gegen Trump widmen kann.

Sanders hat bislang darauf verzichtet, Clinton seine offizielle Unterstützung auszusprechen. Bei den Vorwahlen der Demokraten hatte er seiner Widersacherin überraschend stark Paroli geboten. Dennoch gewann Clinton am Ende rund 390 festgelegte Delegierte für die Präsidentschaftsnominierung mehr und dürfte beim Nominierungsparteitag der Partei in Philadelphia Ende Juli zur offiziellen Kandidatin gekürt werden.

(felt/AFP/ap)
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