Russischer Einfluss bei Präsidentenwahl US-Senat verhört Facebook, Twitter und Google

Washington · Vertreter von Facebook, Google und Twitter haben sich erstmals vor dem US-Senat zu mutmaßlicher russischer Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahl 2016 über ihre Plattformen geäußert. Vor allem Facebook musste sich dabei kritische Fragen gefallen lassen.

 Angehörige des US-Senats. Im Hintergrund ein Fake-Tweet. Wähler von Hillary Clinton wurden aufgefordert per SMS abzustimmen. Dies war aber gar nicht möglich.

Angehörige des US-Senats. Im Hintergrund ein Fake-Tweet. Wähler von Hillary Clinton wurden aufgefordert per SMS abzustimmen. Dies war aber gar nicht möglich.

Foto: afp, cs

"Die ausländische Einflussnahme, die wir gesehen haben, war verwerflich", sagte der Chef der Rechtsabteilung von Facebook, Colin Stretch, Medienberichten zufolge bei der Anhörung. Es sei jedoch schwierig, die Internetdienste vor Missbrauch zu schützen, monierte der amtierende Chef der Rechtsabteilung von Twitter, Sean Edgett. Der Versuch einer "staatlich geförderten Manipulation von Wahlen" stelle eine neue Herausforderung für soziale Medien dar.

"Warum hat Facebook elf Monate gebraucht"?

Einige Senatoren zeigten sich laut Berichten frustriert über den schleppenden Fortschritt interner Untersuchungen. "Warum hat Facebook elf Monate gebraucht, sich zu melden und uns beim Verstehen des Ausmaßes dieses Problems zu helfen?", fragte etwa der Demokrat Chris Coons.

Nach Facebook und Twitter hatte zuletzt auch Google am Montag Hinweise auf den Missbrauch seiner Internet-Plattform für politische Zwecke eingeräumt. Am Mittwoch sollen die Spitzenanwälte der drei Unternehmen vor den Geheimdienstausschüssen von Senat und Repräsentantenhaus erscheinen, die eigene Ermittlungen zur russischen Einflussnahme auf die Präsidentenwahl führen.

(csi/dpa)
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