US-Außenminister Tillerson "US-Botschaft wahrscheinlich nicht vor 2019 in Jerusalem"

Paris · Die arabische Welt ist empört über die Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch die USA. Es gibt erste Todesopfer bei den Protesten. Doch die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem wird nach Angaben von US-Außenminister Rex Tillerson "wahrscheinlich" nicht vor 2019 stattfinden.

"Das ist nichts, was dieses Jahr geschieht, und wahrscheinlich auch nicht nächstes Jahr", sagte der US-Außenminister am Freitag nach einem Treffen mit seinem französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian in Paris. Allerdings wolle US-Präsident Donald Trump, "dass wir auf sehr konkrete und entschlossene Art vorankommen".

Begleitet von internationalen Protesten hatte Trump am Mittwoch Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Er wies das US-Außenministerium an, sofort mit den Vorbereitungen für den Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu beginnen.

Der endgültige Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen den 1967 von Israel besetzten und 1980 annektierten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt ihres angestrebten eigenen Staates.

Erste Tote bei Protesten

Derweil sind bei Protesten gegen die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 250 Menschen wurden verletzt, rund 40 davon erlitten Schusswunden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza und der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond am Freitag mitteilten. Bei den Todesopfern handelt es sich um Palästinenser.

(felt)
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