Unternehmen "Foal Eagle" USA und Südkorea starten Frühjahrsmanöver

Seoul · Die Streitkräfte der USA und Südkoreas haben ihr jährliches Frühjahrsmanöver begonnen, das sie wegen der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang im Februar verschoben hatten. Mit dem Aufschub hatten die beiden verbündeten Länder die Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea unterstützt.

 Amerikanische und südkoreanische Soldaten gemeinsam beim Manöver (Archivbild).

Amerikanische und südkoreanische Soldaten gemeinsam beim Manöver (Archivbild).

Foto: ap, AY

Das Feldmanöver "Foal Eagle", die größte der jährlichen Militärübungen, werde etwa vier Wochen dauern, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul am Sonntag mit. Frühere Manöver dauerten doppelt so lange. Die USA und Südkorea halten regelmäßig Militärübungen ab, um ihre Bereitschaft für einen Konflikt auf der koreanischen Halbinsel zu testen. Ihre Frühjahrsmanöver hatten in den vergangenen Jahren immer wieder heftige Proteste der kommunistischen Führung Nordkoreas ausgelöst, die den USA Angriffsvorbereitungen unterstellt hatte. Dies bestreiten Washington und Seoul.

Beide Seiten hatten im März angekündigt, ihr Frühjahrsmanöver werde ähnlich umfangreich sein wie in den vergangenen Jahren, als bis zu 300.000 südkoreanische und mehr als 10.000 US-Soldaten teilnahmen. Neben "Foal Eagle" soll auch wie üblich die Kommandoschulung "Key Resolve" im April stattfinden.

Das Feldmanöver begann gut einen Monat vor einem geplanten Treffen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am 27. April im Grenzort Panmunjom. Moon will dabei auch über Schritte zum Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms sprechen. Beide Staaten hatten sich seit Jahresbeginn nach starken Spannungen wegen nordkoreanischer Raketen- und Bombentests im vergangenen Jahr wieder angenähert.

Bis spätestens Ende Mai will sich auch US-Präsident Donald Trump mit Kim treffen. Der genaue Termin und der Ort stehen allerdings noch nicht fest. Nach südkoreanischen Angaben ist Kim bereit, mit Trump über das Atomprogramm des Landes zu verhandeln.

Am Sonntag besuchte Kim Jong Un eine Aufführung südkoreanischer Pop-Stars in Pjöngjang. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, war Kim gemeinsam mit seiner Frau Ri Sol Ju bei der Aufführung einer mehr als 100-köpfigen Künstlergruppe aus Südkorea am Großen Theater von Ost-Pjöngjang anwesend. Zur Gruppe gehörten demnach elf Popmusiker wie der Sänger Cho Yong und die Girlgroup Red Velvet. Es war die erste Aufführung südkoreanischer Pop-Musiker seit 13 Jahren im isolierten Nachbarland.

Mit den Auftritten, die am Dienstag in der nordkoreanischen Hauptstadt fortgesetzt werden sollen, setzen beide Länder den Kulturaustausch fort, den sie bei den Olympischen Winterspielen wieder aufgenommen hatten. Nordkorea hatte für das Rahmenprogramm der Spiele unter anderem ein großes Ensemble mit Sängern, Tänzern und Instrumentalisten geschickt.

Die südkoreanische Delegation, die am Samstag mit einem Charterflugzeug nach Pjöngjang gereist war, umfasst neben in Südkorea gefeierten Popstars (K-Popstars) auch Regierungsvertreter, ein Taekwondo-Showteam und Journalisten. Angeführt wurde die Gruppe von Kultur- und Sportminister Do Jong Whan. Neben Kim Jong Un und seiner Frau sollen dem Bericht zufolge bei der Aufführung am Sonntag auch Kims einflussreiche Schwester Kim Yo Jong und das protokollarische Staatsoberhaupt Nordkoreas, Kim Yong Nam, anwesend gewesen sein.

(felt)
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