Ungarischer Ministerpräsident Viktor Orban ruft "migrantenfreie Zone" aus

Budapest · Erneut hat Viktor Orban ein Verschwörung hinter der EU-Flüchtlingspolitik geortet. Zudem hat der ungarische Ministerpräsident in seiner Rede zum ungarischen Nationalfeiertag Ost-Mitteleuropa zur "migrantenfreien Zone" erklärt.

 Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban spricht in Budapest bei einem Festakt zum Nationalfeiertag.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban spricht in Budapest bei einem Festakt zum Nationalfeiertag.

Foto: dpa, fhli hel pat

Die EU und einige ihrer wichtigen Mitgliedsstaaten seien von einem nicht näher bezeichneten "Spekulanten-Imperium" in Geiselhaft genommen worden, sagte Orban am Montag in einer Rede in Budapest. Die mysteriöse Finanzmacht habe Europa "die jüngste Völkerwanderung, die Millionen Migranten, die Invasion der neuen Einwanderer beschert".

"Man hat diesen Plan geschmiedet, der aus Europa einen Mischkontinent machen will", sagte Orban. "Nur mehr noch wir leisten Widerstand", meinte er unter Hinweis auf die ost-mitteleuropäischen Länder Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Polen. Diese lehnen EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern ab.

Fragebogen gegen Soros

In seiner Rede nannte Orban diesmal nicht den Namen des US-Milliardärs George Soros, der mit seiner Stiftung weltweit die Zivilgesellschaft unterstützt und damit auch Organisationen, die Flüchtlingen helfen.

Derzeit läuft eine Fragebogen-Aktion der Orban-Regierung, bei der die Bürger Suggestivfragen zu einem angeblichen "Soros-Plan" beantworten sollen. Auch dieser bezwecke nach Orbans Darstellung, Europa mit Flüchtlingen aus Asien und Afrika zu "überschwemmen", um die "christliche und nationale Identität" seiner Völker zu zerstören.

(felt)
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