Obama und Putin Ein Blick wie ein Laserstrahl

New York · Um herauszufinden, wie es derzeit um die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und den USA steht, muss man nur die Bilder von Barack Obama und Wladimir Putin im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York sehen. Eiszeit am Essenstisch.

Wenn Blicke töten könnten: Obama und Putin in New York
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Eiszeit: Obama und Putin in New York

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Foto: afp, kb

Als hätte jemand bei der Hochzeitsfeier ausgerechnet die beiden Schwiegerväter an einen Tisch gesetzt, die sich schon seit Jahren spinnefeind sind. Wenn man sich die Bilder des festlichen Dinners im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York anschaut, hat man das Gefühl, dass die Temperatur im Raum spontan um fünf Grad sinkt. So eisig ist der Blick von Barack Obama, dass man denken könnte, Wladimir Putin habe ihm gerade Dinge gesagt, die seit dem Aufeinandertreffen von Marco Materazzi und Zinedine Zidane kein Mann mehr gehört hat.

Obama auf der linken, Putin auf der rechten Seite. Beide mit einem Glas Rosé-Sekt in der Hand, zum Feiern scheint ihnen aber ganz und gar nicht zumute. So versteinert ist der Blick von Obama, dass es eher überraschend wäre, wenn nicht augenblicklich Laserstrahlen daraus hervorschießen würden. Nicht einmal der überdimensionierte Blumenstrauß in gelb-blau-orange-gelb kann die gewaltige Lücke zwischen den beiden schließen, als Obama das Glas zum Toast hinüberreicht. Später wird UN-Generalsekretär dazu stoßen. Bis dahin: Eiszeit am Essenstisch.

Nicht die einzige Situation in New York, bei der beide ihr Unwohlsein über den jeweils anderen nicht verbergen können. Egal ob beim traditionellen Händeschütteln, bei dem beide so schauen, als hätten sie sich vorher absichtlich in die Hände gespuckt, oder beim Treffen mit den Außenministern: Cartoon-Zeichner hätten ihre wahre Freude daran, den beiden vermeintlich mächtigsten Männern der Welt Denk- und Sprechblasen zu verpassen.

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