UN-Bericht Nordkorea umgeht offenbar zunehmend Sanktionen

New York · Nordkorea umgeht einem UN-Bericht zufolge zunehmend die gegen das Land verhängten internationalen Sanktionen. Pjöngjang umgehe das Waffenembargo, die Finanzsanktionen sowie die strikten Strafmaßnahmen in weiteren Bereichen, heißt es in dem Bericht von UN-Experten.

 Machthaber Kim Jong Un lässt sich bejubeln (Archivfoto).

Machthaber Kim Jong Un lässt sich bejubeln (Archivfoto).

Foto: afp, KIT

Je mehr Sanktionen verhängt würden, desto zahlreicher seien auch die Umgehungen. Pjöngjang umgehe etwa die finanziellen Sanktionen durch Agenten im Ausland, die im Namen "nationaler Einheiten" Finanztransaktionen vornehmen würden.

Darüber hinaus exportiere das abgeschottete Land weiterhin "praktisch alle von den UN-Resolutionen betroffenen Produkte". Dies habe Nordkorea im Untersuchungszeitraum von Februar bis August dieses Jahres mindestens 270 Millionen Dollar (224 Millionen Euro) eingebracht.

90 Prozent der nordkoreanischen Exporte gehen nach China. Peking war in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen worden, sich nicht vollständig an die UN-Resolutionen gegen Nordkorea zu halten. Zuletzt versicherte Peking jedoch mehrfach die vollständige Einhaltung.

Trotz der "striktesten gezielten Sanktionspolitik in der Geschichte der Vereinten Nationen" habe Nordkorea im Untersuchungszeitraum "erhebliche Fortschritte im Bereich von Massenvernichtungswaffen gemacht", heißt es in dem UN-Bericht. 2017 habe Pjöngjang 14 Raketentests vornehmen können, davon zwei Interkontinentalraketentests. Der Bericht wurde noch vor dem Abschuss einer nordkoreanischen Rakete Mitte August über Japan hinweg sowie dem Atomtest Anfang September fertiggestellt.

(das/AFP)
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