Umfrage zum Brexit 55 Prozent der Briten wollen raus aus der EU

London · 55 Prozent der Briten wollen laut einer Umfrage beim Referendum am 23. Juni für den Austritt aus der Europäischen Union stimmen. Lediglich 45 Prozent seien für den Verbleib in der Gemeinschaft. 13 britische Nobelpreisträger äußern sich gegen den Austritt.

 Am 23. Juni wird über den Verbleib in der EU abgestimmt.

Am 23. Juni wird über den Verbleib in der EU abgestimmt.

Foto: afp

Das hat eine Online-Umfrage des Instituts ORB im Auftrag der Londoner Zeitung "The Independent" ergeben. Dies bedeute einen deutlichen Anstieg der Zahl der Brexit-Befürworter: Noch im April hätten 51 Prozent für einen Austritt und 49 Prozent für einen Verbleib plädiert, schreibt die Zeitung.

Für die Erhebung seien 2000 Briten am Mittwoch und Donnerstag online befragt worden, hieß es. Bereits kürzlich hatte Umfragen einen Anstieg der Zahl der Austrittsbefürworter registriert. Experten meinen jedoch, die Umfragen seien mit Vorsicht zu genießen.

Derweil haben sich 13 britische Nobelpreisträger haben sich in einem offenen Brief gegen den Austritt ihres Landes aus der EU ausgesprochen. Die Nobelpreisträger erklärten in ihrem im "Daily Telegraph" veröffentlichten Brief, der Wegfall der Förderung durch die Europäische Union berge für die britische Forschung "eine große Gefahr".

"Wissenschaft ernährt unseren Wohlstand, unser Gesundheitssystem, unsere Fähigkeit zur Innovation und unser Wirtschaftswachstum", heißt es in dem Aufruf der Nobelpreisträger, zu denen der Physiker Peter Higgs und der Biochemiker Paul Nurse gehören. Es wäre "naiv" den Versicherungen der Brexit-Anhänger Glauben zu schenken, wonach wegfallende EU-Mittel aus britischen Steuergeldern ersetzt würden.

Der Erfinder James Dyson, der durch die Entwicklung des beutellosen Staubsaugers bekannt wurde, plädierte für den Austritt aus der EU. "Wir werden mehr Wohlstand und mehr Jobs schaffen, wenn wir die EU verlassen", sagte Dyson dem "Daily Telegraph". "Wir werden dann unser Schicksal kontrollieren." Kontrolle sei "das Wichtigste im Leben und im Geschäftsleben".

(dpa/afp/jeku)
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