Ukraine-Krise Separatisten wollen UN-Mitarbeiter rauswerfen

Lugansk · Die Mitarbeiter der Vereinten Nationen sind den prorussischen Separatisten in der Ostukraine ein Dorn im Auge. Nun wurden sie aufgefordert die Rebellenhochburg Lugansk zu verlassen. Die Rebellen erheben schwere Vorwürfe.

 Und prorussischer Separatist bei einer Übung im Donbass.

Und prorussischer Separatist bei einer Übung im Donbass.

Foto: afp, gs/RA

Die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine haben die UNO sowie internationale Hilfsorganisationen aufgerufen, sich aus der Rebellenhochburg Lugansk zurückzuziehen. Die dort aktiven UN-Organisationen sollten die Region am Freitag verlassen, teilte der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien am Donnerstag in New York mit. Auch mehrere internationale Nichtregierungsorganisationen sollten Lugansk am Samstag verlassen.

O'Brien äußerte sich "besorgt" über die Forderung der Rebellen und rief sie auf, "in Lugansk und in Donezk die sofortige Wiederaufnahme der Aktivitäten der UNO und internationaler NGOs" zu ermöglichen. Wegen der Blockadehaltung der Rebellen seien rund 16.000 Tonnen an Hilfsgütern nicht bei Bedürftigen in der Region eingetroffen und örtliche Krankenhäuser könnten aus Mangel an Betäubungsmitteln nicht operieren.

Offenbar in Anspielung auf Russland rief der UN-Nothilfekoordinator in seiner Erklärung all diejenigen auf, "die Einfluss auf die de-facto-Behörden" in der Ostukraine hätten, für einen veränderten Umgang mit der UNO und anderen humanitären Helfern zu sorgen. Die prorussischen Rebellen hatten vergangene Woche den Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen (MSF) und Rotes Kreuz die illegale Lagerung psychoaktiver Medikamente vorgeworfen. Beide Organisationen wiesen die Vorwürfe zurück und beklagten, dass ihre Arbeit seit Wochen unterbrochen sei, weil eine Erlaubnis der Rebellen fehle.

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US-Verteidigungsminister Ashton Carter sicherte der Ukraine derweil die Unterstützung seines Landes zu. Bis Ende November würden die USA 900 Kämpfer der ukrainischen Nationalgarde ausgebildet haben, sagte Carter bei einem Treffen mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Stepan Poltorak in Washington. Außerdem werde demnächst mit der Ausbildung von Soldaten der regulären ukrainischen Armee begonnen. Poltorak sagte auf Nachfrage von Journalisten, Lieferungen letaler Waffen aus den USA an sein Land seien kein Thema.

(AFP)
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