Syrien Türkische Armee soll mindestens 20 Zivilisten getötet haben

Beirut · Bei türkischen Luft- und Artillerieangriffen im Norden Syriens sind nach Aktivistenangaben mindestens 20 Zivilisten getötet worden.

 Ein türkischer Panzer in der Nähe zur syrischen Grenze.

Ein türkischer Panzer in der Nähe zur syrischen Grenze.

Foto: afp, KLC

Bei den Angriffen auf Dscheb al-Kussa, einem Dorf südlichen der syrischen Grenzstadt Dscharablus, seien am Sonntagmorgen zudem 50 Zivilisten verletzt worden, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Informanten in Syrien. Die Angaben sind für Medien meist kaum zu überprüfen.

Türkische Kampfflugzeuge und Artillerie haben Sicherheitskreisen zufolge auch am Sonntag im Norden Syriens mutmaßliche Stellungen der Kurdenmiliz YPG attackiert. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von Angriffen auf Gebiete nördlich der Stadt Manbidsch. Sie liegt in der Nähe der strategisch wichtigen Grenzstadt Dscharablus.

Die Türkei hatte am Mittwoch ihre Offensive "Schutzschild Euphrat" gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie gegen kurdische Rebellen gestartet. Die türkische Armee und pro-türkische Rebellen verkündeten bereits wenige Stunden nach Beginn des Einsatzes die Rückeroberung von Dscharablus aus der Hand des IS.

Am Samstag wurde erstmals seit dem Beginn der Offensive ein türkischer Soldat in Syrien getötet. Er starb bei einem Raketenangriff kurdischer Milizen auf zwei türkische Panzer, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Die Türkei will unbedingt die weitere Ausweitung des Einflussgebietes der Kurden entlang der türkischen Grenze stoppen.

(das/AFP/rtr)
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