Kampf gegen IS und PKK Türkei ruft den Nato-Rat für Dienstag zusammen

Brüssel · Auf Antrag der Türkei kommen am Dienstag die Botschafter der 28 Nato-Mitgliedstaaten zu Beratungen über die zunehmenden Spannungen Ankaras mit kurdischen Rebellen und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammen. Am Abend greift die Luftwaffe erneut PKK-Stellungen an.

 Der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu (Mitte) berät sich mit seinen Ministern zur aktuellen Lage.

Der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu (Mitte) berät sich mit seinen Ministern zur aktuellen Lage.

Foto: dpa, sdt sh

Die Türkei habe das Treffen wegen der "ernsten Lage nach den abscheulichen terroristischen Anschlägen der letzten Tage und zur Information der Verbündeten über ihre Gegenmaßnahmen" einberufen, teilte das Militärbündnis am Sonntag mit. Die Nato-Verbündeten verfolgten die Entwicklungen genau und seien solidarisch mit der Türkei.

Ankara beruft sich auf Artikel 4 des Nato-Vertrags, der es den Mitgliedern ermöglicht, Beratungen einzuberufen, wenn von einer "Bedrohung für die territoriale Integrität, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit" ausgegangen wird.

Neue Angriffe am Sonntagabend

Am Sonntagabend hat die türkische Luftwaffe türkischen Medienberichten zufolge neue Angriffe auf Stellungen der Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans im Nordirak gestartet. Kurz nach 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MESZ) seien mehrere Kampfjets von ihrer Basis in Diyarbakir gestartet und in Richtung der Kandil-Berge geflogen, wo die kurdischen Rebellen mehrere Stellungen unterhalten, berichteten übereinstimmend die Sender CNN-Türk und NTV.

Hintergrund der Spannungen sind die jüngsten Luftangriffe der türkischen Streitkräfte in Syrien und dem Nordirak. Die Türkei hatte am Freitag zunächst mit Luftangriffen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien begonnen und sie dann auf die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak ausgedehnt.

Der IS wird für einen Anschlag im türkischen Suruc mit 32 Toten verantwortlich gemacht. Die PKK bekannte sich am Sonntag zu einem Anschlag, bei dem zwei türkische Soldaten getötet wurden. Zuvor hatte sie sich bereits zur Tötung zweier Polizisten bekannt, die dem IS nahe gestanden haben sollen.

(AFP)
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