Geheimdiensttätigkeiten Ankara beobachtet türkischstämmige Bedienstete des Bundes

Düsseldorf · Laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) werden deutsche Staatsbedienstete mit türkischen Wurzeln bei Reisen in die Türkei von dortigen Sicherheitskräften beobachtet. Das könne "vom Polizisten über den Dolmetscher bis zum Regierungsbeschäftigten im Ministerium jeden treffen".

 Ein Reisender am Flughafen in Istanbul (Symbolbild).

Ein Reisender am Flughafen in Istanbul (Symbolbild).

Foto: afp

Das sagte Reul der "Welt am Sonntag". Ihm seien Fälle aus Nordrhein-Westfalen bekannt, in denen solche türkischstämmigen Staatsbediensteten ihre Familie in der Türkei besuchen wollten - und dann an der Grenze einfach festgehalten worden seien. "Die türkischen Sicherheitskräfte wollten von den Mitarbeitern dann zum Beispiel wissen, was sie denn so als Polizisten in NRW täten und welche Kontakte sie besäßen."

Reul zufolge wussten die türkischen Sicherheitskräfte nicht nur, welchen Beruf die Betroffenen ausübten, sondern auch, "dass und wo sie Familie in der Türkei haben". Reul weiter: "Einige dieser deutschen Staatsbediensteten wurden sogar noch anschließend, während ihres Urlaubs bei ihren Verwandten in der Türkei, observiert. Das hatte bedrohlichen Charakter für die Betroffenen."

Auf die Frage, welches Ziel damit verfolgt werde, antwortete Reul, es stelle "sich die Frage, ob mit ein bisschen Druck Spitzel und Informanten angeworben werden sollten".

(felt)
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