Somalia Mindestens 26 Tote bei Selbstmordattentat

Mogadischu · In der Nähe des somalischen Präsidentenpalasts haben Terroristen der radikalislamischen Terrormiliz Al-Shabaab einen Autobombenanschlag verübt. Mindestens 20 Menschen kamen dabei ums Leben.

 Bereits am Freitag kam es in Somalias Hauptstadt Mogadischu zu einem Autobombenanschlag.

Bereits am Freitag kam es in Somalias Hauptstadt Mogadischu zu einem Autobombenanschlag.

Foto: ap, SA FAW

Bei einem Terroranschlag im Regierungsviertel der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind nach Behördenangaben mindestens 26 Menschen getötet worden. Über 50 weitere Menschen wurden bei dem Angriff vom Dienstag auf das bei Geschäftsleuten und Regierungsvertretern beliebte Hotel SYL verletzt, wie ein Sprecher der Rettungskräfte erklärte.

Kämpfer der radikalislamischen Terrormiliz Al-Shabaab griffen das Hotel in der Nähe des Präsidentenpalastes zunächst mit einem mit Sprengstoff beladenen Laster an. Die Sicherheitskräfte versuchten, den Lkw mit Gewehrfeuer zu stoppen. "Aber der Fahrer rammte durch mehrere Checkpoints und zündete den Sprengsatz vor dem Hotel", sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden, Mohamed Hasan.

Nach Angaben von Geheimdienst, Polizei und Krankenhaus wurden bei dem Anschlag mindestens 26 Menschen getötet, darunter 15 Mitglieder der Sicherheitskräfte. Weite Teile des Hotels seien von der Wucht der Explosion zerstört worden, erklärte Polizeibeamter Mohamed Dahir. Das Hotel galt nach früheren Angriffen eigentlich als sehr gut gesichert.

Das staatliche Radio Mogadischu berichtete, dass der stellvertretende Verteidigungsminister Mohamed Ali Hagaa, zwei weitere Kabinettsmitglieder und Abgeordnete bei dem Anschlag leicht verletzt worden seien. Dem somalischen Journalistenverband (Nusoj) zufolge wurden auch 15 Journalisten leicht verletzt, die sich wegen einer Veranstaltung in dem Hotel aufgehalten hatten.

Die sunnitischen Fundamentalisten der Al-Shabaab bekannten sich in einer Radiobotschaft zu dem Anschlag. Die Gruppe hatte das Hotel bereits im Februar angegriffen; damals kamen über 20 Menschen ums Leben. Bei einem Angriff auf das Hotel im vergangenen Jahr, unmittelbar vor dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, waren 15 Somalier ums Leben gekommen.

Die Terrormiliz verübt immer wieder Anschläge auf Hotels und Regierungseinrichtungen in Mogadischu. Die radikalen Islamisten kämpfen um die Vorherrschaft in dem armen Land am Horn von Afrika. Sie wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten.

(hebu/dpa)
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