Polizeischule überfallen Taliban töten 20 entführte Zivilisten

Kabul · Kämpfer der radikalislamischen Taliban haben in Afghanistan mindestens 20 Zivilisten getötet. Die Getöteten seien einen Tag zuvor gemeinsam mit 13 weiteren Menschen im Zentrum des Landes entführt worden.

Afghanistan gerät immer stärker unter Druck der Taliban. Das Land reagiert mit schnellerer Ausbildung seiner Sicherheitskräfte und Arme.

Afghanistan gerät immer stärker unter Druck der Taliban. Das Land reagiert mit schnellerer Ausbildung seiner Sicherheitskräfte und Arme.

Foto: afp, WK

Das teilte der stellvertretende Polizeichef der Unruheprovinz Ghor, Siauddin Sakib, am Mittwoch mit. Die Taliban äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Zu der Entführung sei es am Dienstag während Kämpfen zwischen den Aufständischen und afghanischen Sicherheitskräften nahe der Provinzhauptstadt Ferosko gekommen, sagte Sakib. Dabei seien zwei Talibankommandeure getötet worden.

Abdul Hai Chatebi, der Sprecher des Gouverneurs von Ghor, erklärte am Mittwoch, dass Kämpfer einer abtrünnigen Talibangruppe hinter den Angriffen und Entführungen steckten. Diese habe im vergangenen Jahr dem afghanischen Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat ihre Treue geschworen.

Die Taliban hatten von 1996 bis 2001 in weiten Teilen Afghanistans geherrscht. Durch eine von den USA angeführte Invasion wurden sie von der Macht vertrieben. Seit Abzug der Nato-Schutztruppen Ende 2014 haben sich ihre Angriffe und Anschläge verstärkt.

Im afghanischen Nachbarland Pakistan hatten Angreifer in der Nacht zum Dienstag eine Polizeischule überfallen und dabei mindestens 61 Menschen getötet. Sowohl der IS als auch die von den pakistanischen Taliban abgespaltene Hakimullah-Gruppe erklärten sich für die Tat verantwortlich.

(bur/ap)
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