Aus Verteidigungszwecken Hundert Menschen sterben bei US-Luftangriffen in Syrien

Washington · Die USA haben Luftangriffe auf regierungsnahe Truppen in Syrien geflogen, nachdem syrische Oppositionskräfte angegriffen worden waren. Der unübliche Vorgang war den USA zufolge eine notwendige Verteidigungsmaßnahme, etwa hundert Angreifer seien getötet worden, erklärte ein Mitarbeiter des US-Militärs.

US-Soldaten auf Beobachtungsposten in Syrien.

US-Soldaten auf Beobachtungsposten in Syrien.

Foto: ap

Die US-Streitkräfte haben in Syrien einen Luftangriff auf regierungsnahe Truppen geflogen und dabei etwa 100 Menschen getötet. Ein Mitarbeiter des US-Militärs erklärte am Mittwoch, der Angriff habe zur Verteidigung gedient. Er verwies auf einen Angriff auf syrische Oppositionskräfte kurz zuvor.

Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana bestätigte am Donnerstag die US-Luftangriffe und sprach von einer "Aggression". Sie zitierte zudem Berichte, nach denen Dutzende Menschen getötet und verletzt worden seien. Der Angriff über Nacht habe Stammeskämpfer im Visier gehabt, die gegen den IS und die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgegangen seien.

Mit Blick auf die Attacke gegen die von den Vereinigten Staaten unterstützten SDF in der Provinz Deir al Sur sagte der US-Mitarbeiter, diese sei mit 500 Personen offenbar geplant gewesen.
Ziel sei das Hauptquartier der SDF gewesen. Die Assad nahestehenden Truppen seien in großer Formation, begleitet von Artillerie, auf das Hauptquartier vorgerückt. Aus offiziellen US-Kreisen verlautete, keine Amerikaner seien bei dem Vorfall verletzt oder getötet worden.

Ein US-Schlag gegen Truppen, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützen, ist unüblich. Die Vereinigten Staaten haben den SDF Berater zur Verfügung gestellt, die im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat helfen sollen. In Deir al Sur im Osten Syriens kämpfen die SDF auf der einen Seite des Euphrats, auf der anderen Seite sind syrische Regierungskräfte aktiv.

Informationen des US-Militärs nach breiteten sich die Regierungssoldaten in der vergangenen Woche in der Region rund um die Stadt Deir al Sur aus. Es sehe so aus, als ob die Truppen Gebiete zurückerobern wollten, die die SDF im September vom IS befreit hatten. Darunter sind den US-Angaben zufolge auch Ölfelder.

(csr)
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