Syrien Hilfskonvois erreichen belagerte Orte

Damaskus · Für die Bewohner belagerter Orte in Syrien ist die Lage prekär. Nun kommen Hilfsarbeiter erstmals in zwei betroffene Gegenden. Selbst der Syrien-Beauftragte De Mistura zeigt sich überrascht.

 Für Tausende Menschen wurden Hilfsgüter geliefert

Für Tausende Menschen wurden Hilfsgüter geliefert

Foto: afp

Zum ersten Mal nach fast vier Jahren hat ein Hilfskonvoi zwei vom syrischen Regime belagerte Orte östlich von Damaskus erreicht. 37 Lastwagen hätten Nahrung, Medizin und andere humanitäre Hilfe für 20.000 Menschen nach Samalka und Irbin gebracht, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Die beiden Orte werden Aktivisten zufolge seit November 2012 vom syrischen Regime belagert.

Mit dem Konvoi haben jetzt nach UN-Angaben alle 18 belagerten Gebiete in Syrien Hilfe erhalten. Die Transporte für Samalka und Irbin hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder verzögert, weil es einen Streit zwischen den UN und der syrischen Regierung darüber gab, wie viele Menschen in den beiden Orten leben. Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl der Einwohner auf 40 000.

Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, sprach bei einem Briefing im Sicherheitsrat von einem "ziemlichen Meilenstein" im Vergleich zu vergangenen Jahren. Ein Datum für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Vertretern der Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad und der Opposition gebe es aber noch nicht. Die Gespräche waren Ende April zu Ende gegangen, die Frist für einen politischen Übergang für Syrien läuft am 1. August aus.

Die syrische Opposition hat Hilfe für belagerte Gebiete zur Voraussetzung für die Wiederaufnahme der ausgesetzten Genfer Friedensgespräche gemacht. Samalka und Irbin gehören zu den Orten, die 2013 von einem Giftgasangriff getroffen wurden, bei dem rund 1400 Menschen ums Leben kamen. Der Westen und die Opposition machten dafür das Regime verantwortlich, das den Vorwurf jedoch stets zurückwies.

(crwo/dpa)
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