Syrien Feuerpause verschafft Aleppo etwas Ruhe

Beirut · In der umkämpften syrischen Stadt Aleppo hat die von Russland für Freitag ausgerufene Waffenruhe Aktivisten zufolge zunächst gehalten. In den ersten Stunden der bis 19 Uhr geltenden Feuerpause konnten von keiner Seite größere Kampfhandlungen festgestellt werden.

 Die Feuerpause gilt noch bis 19 Uhr.

Die Feuerpause gilt noch bis 19 Uhr.

Foto: afp

Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mit der Waffenruhe will Russland erreichen, dass Rebellen und Zivilisten die von den Aufständischen gehaltenen Viertel im Osten der Stadt verlassen. Rebellen hatten dies abgelehnt. Die Beobachtungsstelle berichtete ferner, bis Freitagmittag habe niemand die eingerichteten Fluchtkorridore genutzt.

Unklar war, was Russland nach Ablauf der Feuerpause plant. Beobachter schlossen nicht aus, dass ein größerer Militäreinsatz bevorstehen könnte. Ein russischer Senator des Föderationsrates hatte am Donnerstag mit der "Säuberung" der Stadt gedroht. Diese werde beginnen, wenn die Aufständischen die Metropole nicht bis zum Ende der Feuerpause verließen, sagte Franz Klinzewitsch der Nachrichtenagentur Interfax.

Aleppo ist seit 2012 in die von Rebellen gehaltenen Viertel im Osten und die von syrischen Regierungstruppen kontrollierten Stadtteile aufgesplittet. Die Armee von Präsident Baschar al-Assad belagert die Rebellenviertel, dort sind nach UN-Schätzung etwa 275.000 Menschen eingeschlossen. Russland unterstützt Assad im Kampf um die Macht seit mehr als einem Jahr mit Luftangriffen.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte Bilder der Fluchtkorridore mit geparkten Bussen, die für Anwohner und Rebellen bereitstanden. Luftangriffe gab es nach Berichten der Nachrichtenagentur Kassiun auf die Orte Urem al-Kubra und Kfar Naha westlich von Aleppo. Kampfflugzeuge griffen zudem Versorgungsrouten der Rebellen im Westen der Provinz Aleppo an, sagte ein Rebellensprecher.

(isw/ap)
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