Machtwechsel nach Zumas Rücktritt Ramaphosa zum Präsidenten von Südafrika gewählt

Kapstadt · Südafrika hat einen neuen Präsidenten. Das Parlament wählte Cyril Ramaphosa zum neuen Staats- und Regierungschef. Jacob Zuma war vorher auf Druck seiner Partei zurückgetreten.

 Neuer Präsident von Südafrika: Cyril Ramaphosa.

Neuer Präsident von Südafrika: Cyril Ramaphosa.

Foto: dpa, afn pat

Cyril Ramaphosa war am Donnerstag der einzige Kandidat, weil die Opposition vorgezogene Neuwahlen verlangte und sich nicht an der Abstimmung beteiligte. Der Oberste Richter Mogoeng Mogoeng leitete die Parlamentssitzung und gratulierte Ramaphosa. Der 65-Jährige ist der Chef der Regierungspartei ANC und war bisher Vizepräsident von Jacob Zuma.

Der 75-Jährige hatte in der Nacht seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Er kam damit einer Amtsenthebung zuvor. Seine Partei, der Afrikanische Nationalkongress (ANC), hatte ursprünglich für Donnerstag ein Misstrauensvotum im Parlament gegen ihn angesetzt. In den Wochen zuvor war der Druck auf Zuma stetig gewachsen, den Posten an der Staatsspitze zu räumen. Seine neunjährige Amtszeit war von vielen Skandalen geprägt. Unter anderem wurde ihm Korruption vorgeworfen.

Der 65-jährige Multimillionär und ehemalige Gewerkschaftsführer Ramaphosa hatte bereits in den 90er Jahren als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge des Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela gegolten. Doch Thabo Mbeki setzte sich innerhalb des ANC durch und wurde Präsident. Ramaphosa ging in die Wirtschaft und machte dort ein Vermögen.

Der aus dem Township Soweto stammende Ramaphosa hatte 1982 die Bergarbeitergewerkschaft NUM gegründet, die mit Streiks gegen die weißen Herrscher aufbegehrte. 2012 forderte er als Mitglied des Aufsichtsrats des Minenbetreibers Lonmin selbst ein hartes Vorgehen gegen Streikende. Als Präsident will er nach eigenen Angaben vor allem die Wirtschaft ankurbeln und gegen Korruption vorgehen.

Südafrika ist nach Nigeria die zweitgrößte Volkswirtschaft des Kontinents und Mitglied der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20).

(ap)
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