Spanien Madrid feiert Zerschlagung der Eta

Madrid · Nach der Festnahme von zwei Eta-Chefs in Frankreich ist die baskische Separatisten-Organisation nach Ansicht der spanischen Regierung praktisch zerschlagen.

50 Jahre ETA: blutige Chronik des Terrors
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Foto: ddp

Die noch im Untergrund agierenden Mitglieder der Eta passten alle "in einen Kleinbus, der nun auch ohne Fahrer" unterwegs sei, sagte Innenminister Jorge Fernández Díaz am Mittwoch in Cornellà de Llobregat bei Barcelona. In seiner knapp vierjährigen Amtszeit seien 158 "Etarras" dingfest gemacht und der Justiz überstellt worden, betonte der Minister.

Der Coup war den spanischen Sicherheitskräften am Dienstag in Zusammenarbeit mit den französischen Behörden gelungen. Der 40-jährige David Pla und die 43-jährige Iratxe Sorzábal wurden in der Gemeinde Saint-Jean-de-Pied-de-Port unweit der Grenze zu Spanien gefasst. Neben den beiden seien zwei weitere Personen vorläufig in Polizeigewahrsam genommen worden, darunter der Besitzer des Hauses, das den Eta-Chefs als Versteck gedient habe, hieß es.

Eta hatte 2011 das Ende des bewaffneten Kampfes verkündet. Seither hat die Gruppe keine Anschläge mehr verübt. Sie gab jedoch bisher weder die Waffen ab noch löste sie ihre Strukturen im Untergrund auf.

Die Eta wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet. Auch nach der Rückkehr zur Demokratie 1975 kämpfte sie mit dem Ziel eines unabhängiges Baskenlandes weiter. Bei Eta-Anschlägen wurden mehr als 800 Menschen getötet.

(dpa)
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