Somalia Zwölf Menschen sterben bei Anschlag auf Hotel in Mogadischu

Mogadischu · Wieder ist es in Mogadischu zu einem verheerenden Anschlag gekommen. Mutmaßliche Islamisten haben am Sonntag ein Hotel in Somalias Hauptstadt angegriffen und mindestens zwölf Menschen getötet.

 Vor dem angegriffenen Hotel brennt ein Autowrack.

Vor dem angegriffenen Hotel brennt ein Autowrack.

Foto: afp, VPA

Die Angreifer rammten die Eingangstore mit einem mit Sprengstoff beladenen Kleinbus, dann stürmten sie in das Innere des Gebäudes, wie die Polizei mitteilte. Zu der Attacke bekannte sich die radikalislamische Shebab-Miliz. Somalische Sicherheitskräfte und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) beendeten den Angriff nach mehrstündigen Gefechten.

Viele Gäste des Hotels Sahafi sind Regierungsbeamte und Geschäftsleute, wie andere internationale Hotels in der somalischen Hauptstadt ist es stark gesichert. Zeugen berichteten über mehrere Explosionen und intensive Feuergefechte. "Es gab eine heftige Explosion und die Menschen am Eingang wurden getötet", sagte der Augenzeuge Mohammed Ismael. Nach mehrstündigem Kampf beendeten die Regierungstruppen und Soldaten der AU-Mission für Somalia (Amisom) den Angriff.

"Unsere Sicherheitskräfte haben die Lage vollständig unter Kontrolle", erklärte Somalias Präsident Hassan Scheich Mohamud. Vertreter der AU-Mission bestätigten diese Angaben. Unter den zwölf Opfern ist nach Angaben seiner Kollegen ein somalischer Journalist. Auch ein früherer ranghoher Armeevertreter soll bei dem Anschlag getötet worden sein.

Der UN-Gesandte für Somalia, Nick Kay, verurteilte die "blutige Attacke". Der Anschlag zeige, wie wichtig es sei, die somalischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen Extremisten zu unterstützen. Präsident Mohamud bezeichnete den Angriff als "Tat einer zunehmend verzweifelten und intern gespaltenen Gruppe von Extremisten".

Die AU-Mission für Somalia kämpft mit etwa 22.000 Soldaten an der Seite der Regierungstruppen gegen die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida verbündete Shebab-Miliz. Die Islamisten, die einst Teile Mogadischus und weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes kontrollierten, wurden in den letzten Jahren deutlich zurückgedrängt. Bei US-Drohnenangriffen wurden zudem mehrere ihrer Kommandeure getötet.

Die Gruppe verübt jedoch weiter regelmäßig Anschläge in der somalischen Hauptstadt und auch vermehrt Angriffe im benachbarten Kenia, bei denen in den vergangenen Jahren hunderte Menschen getötet wurden. Im September wurden bei einem Autobombenanschlag der Shebab in der Nähe des Präsidentenpalasts mindestens sieben Menschen getötet.

Zuletzt wurde über eine Spaltung der Miliz berichtet. Einige Splittergruppen wandten sich demnach von Al-Kaida ab und verbündeten sich mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Präsident Mohamud rief die Shebab-Kämpfer in der vergangenen Woche auf, ihre Waffen niederzulegen. Somalia habe genug von "Horror und Unterdrückung".

(felt/AFP)
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