Viele Tote in Somalia Al-Shabaab stürmt Bildungsministerium in Mogadischu

Mogadischu · Wieder hat die Al-Shabaab-Miliz zugeschlagen: In der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben die islamistischen Kämpfer das Bildungsministerium angegriffen und dort ein Blutbad angerichtet.

 Nach der Attacke versammeln sich Sicherheitskräfte vor dem Ministerium.

Nach der Attacke versammeln sich Sicherheitskräfte vor dem Ministerium.

Foto: dpa, dk ase

Mindestens 15 Menschen seien getötet und etwa 20 weitere verletzt worden, sagten Behördensprecher und Augenzeugen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Unter den Opfern befänden sich Regierungsmitarbeiter, Sicherheitskräfte, Soldaten, Zivilisten sowie die fünf Angreifer, erklärte der Geheimdienstmitarbeiter Mohamed Hassan.

Zu der Tat bekannte sich die berüchtigte Al-Shabaab-Miliz, die Anfang April im Nachbarland Kenia eine Universität gestürmt und über 150 Studenten getötet hatte. Die Gruppe bekämpft seit Jahren die Regierung in Mogadischu und ist vor allem im Zentrum und Süden Somalias aktiv. Jedoch verübt sie auch weiterhin Anschläge in der Hauptstadt.

Augenzeugen zufolge sprengte sich am Mittag zunächst ein Selbstmordattentäter vor dem Eingang des Ministeriums in einem Auto in die Luft. Anschließend seien weitere vier Männer mit Maschinengewehren und Sprengstoffgürteln in das Gebäude gestürmt, sagte der Sprecher des Sicherheitsministeriums, Mohamed Yusuf. Es sei zu einem schweren Schusswechsel zwischen den Angreifern und Sicherheitskräften gekommen.

Die Lage war zeitweise chaotisch. Krankenwagen rasten zum Anschlagsort, um Verletzte zu bergen. Das Ministerium befindet sich im Zentrum der Stadt in der Nähe eines wichtigen Verkehrsknotenpunktes.

Der Sprecher der Islamisten, Sheikh Abdelasis Abu Musab, sagte dem Radiosender Andalus, seine Gruppe sei für die Tat verantwortlich. Er sprach von einer "heiligen Operation".

Jedoch musste die Al-Shabaab zuletzt mehrere schwere Rückschläge einstecken. So hatte die Armee im März einen wichtigen Bezirk in Südsomalia von der Gruppe zurückerobert. Bei einem Drohnenangriff war zudem Aden Garar getötet worden, einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Terrorattacke auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi mit 67 Toten. Die Islamisten greifen auch immer wieder Ziele in Kenia an, weil sie den Abzug der Truppen aus Somalia fordern.

(dpa)
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