Asylpolitik Auch die Schweiz bringt nun Flüchtlinge in Zelten unter

Zürich · Erstmals werden nun auch in der Schweiz Asylsuchende in Zelten untergebracht. Soldaten werden dafür in drei Gemeinden des Kantons Aarau Militärzelte aufbauen. Dort sollen ab der kommenden Woche zunächst etwa 140 Flüchtlinge einquartiert werden - ausschließlich Männer.

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Foto: afp, MM

Das berichtete die "Neue Zürcher Zeitung" am Mittwoch. Der Kanton könne aufgrund eines immer stärkeren Andrangs von Asylsuchenden keine anderen Unterkünfte mehr zur Verfügung stellen, erklärte ein Behördensprecher. Die Zeltunterbringung solle aber möglichst nur vorrübergehend im Sommer erfolgen. Auch in anderen Kantonen wird die Unterbringung von Asylsuchenden immer schwieriger.

Nach Angaben des Staatssekretariats für Migration in Bern haben im ersten Halbjahr 2015 fast 12.000 Menschen in der Schweiz um Asyl gebeten - ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent. "Die Zunahme der Gesuche in der Schweiz fällt dabei im Vergleich zu Gesamteuropa moderat aus", heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

Bis zum Jahresende rechnet die Schweiz mit 29.000 Asylsuchenden. Die bislang höchste Zahl wurde dort während des Kosovo-Krieges 1999 erreicht, als 47.500 Menschen um Asyl baten. In der Schweiz werden Flüchtlinge nach einem festgelegten Schlüssel auf die 26 Kantone verteilt.

(dpa)
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