Antisemitismus in Schweden "Wir haben ein Problem"

Stockholm · Erst der mutmaßliche Brandanschlag auf eine Göteborger Synagoge, dann Hassparolen in Malmö: Nun schlägt die Regierung Alarm. Schwedens Regierungschef Stefan Löfven sieht gefährlichen Antisemitismus in seinem Land.

Schwedens Premierminister Stefan Löfven.

Schwedens Premierminister Stefan Löfven.

Foto: REU/ Denis Balibouse

"Wir haben ein Problem in der schwedischen Gesellschaft mit Antisemitismus", sagte Premierminister Stefan Löfven nach Angaben des Fernsehsenders SVT am Rand des Pariser Klimagipfels. Das sei zuletzt in Malmö und in Göteborg zu sehen gewesen. "Wir müssen sehr deutlich machen, dass dieser Antisemitismus und Judenhass in unserer Gesellschaft keinen Platz hat", forderte der Sozialdemokrat.

Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Synagoge hatte die Polizei am Wochenende drei Verdächtige festgenommen. Zwei von ihnen, ein 18-jähriger Syrer und ein 21 Jahre alter Palästinenser, sollen an diesem Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. "Wir gehen davon aus, dass der Anschlag von dem Konflikt zwischen Isreal und Palästina motiviert war und dass die Synagoge das Ziel war", sagte die Staatsanwältin der "Deutschen Presse-Agentur". Den jungen Männern werde schwere Brandstiftung und Hasskriminalität vorgeworfen.

Auf dem Gelände der Synagoge fand am Samstagabend nach Angaben der Gemeinde eine Party für Jugendliche statt. Wegen des Nieselregens fing das Gebäude bei dem mutmaßlichen Anschlag kein Feuer. Niemand wurde verletzt.

Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Botschaft seines Landes in Israel nach Jerusalem zu verlegen, hatte es in mehreren schwedischen Städten Proteste gegeben.

(laha)
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