Volksbegehren in Österreich Schon 100.000 Unterschriften für Nikotin-Gegner

Wien · Österreich ist eine der letzten Länder Europas, in denen in Restaurants und Kneipen geraucht werden darf. Ein Anti-Rauch-Volksbegehren soll damit Schluss machen. Die Initiatoren freuen sich über einen gelungenen Start.

 Die Österreichische Ärztekammer fordert einen stärkeren Nichtraucherschutz. (Symbolfoto)

Die Österreichische Ärztekammer fordert einen stärkeren Nichtraucherschutz. (Symbolfoto)

Foto: AP, AP

Binnen 72 Stunden kamen mehr als 100.000 Unterschriften von Unterstützern zusammen, wie die Österreichische Ärztekammer am Sonntag mitteilte. Damit muss sich nun das Parlament in Wien mit der Initiative befassen. Ärztekammerchef Thomas Szekeres sprach von einem "sensationellen Start".

Österreich ist nach Angaben der Ärztekammer eines der letzten Länder in Europa, in dem es in der Gastronomie kein Rauchverbot gibt. Deswegen begannen die Ärztekammer und die Krebshilfe am Donnerstag mit der Sammlung von Unterschriften für ein Volksbegehren. Der Zuspruch war so groß, dass die dafür vorgesehene Internetseite des Innenministeriums am Freitag für zwei Stunden blockiert war.

"Den Druck sukzessive zu erhöhen"

Die rege Unterstützung zeige, dass in der Politik ein "Umdenken" nötig sei, erklärte Szekeres. "Wir werden weiter Unterstützung und Unterschriften sammeln, um so den Druck sukzessive zu erhöhen", kündigte er an.

Die vorherige österreichische Regierung aus konservativer Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Sozialdemokraten (SPÖ) hatte sich 2015 auf ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie ab Mai 2018 geeinigt.

Doch die im vergangenen Dezember gebildete Regierung aus ÖVP und rechtspopulistischer FPÖ vereinbarte eine Raucherregelung nach "Berliner Modell", wonach Gäste vorerst weiter in abgetrennten Räumlichkeiten rauchen können. Dagegen gibt es nun Widerstand.

(AFP)
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