Krieg im Jemen Rebellen schießen Rakete auf saudischen Königspalast

Riad · Saudi-Arabien meldet einen Angriff auf Riad. Demnach wurde vom Nachbarland Jemen aus eine Rakete auf die Hauptstadt des Wüstenstaates geschossen. Die Huthi-Rebellen bestätigen die Attacke.

 Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad.

Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad.

Foto: rtr, SAL/

Ziel der Rakete sei der Königspalast in Riad gewesen, teilten die schiitischen Huthis am Dienstag mit. Ihr Sprecher Mohammed Abdul-Salam twitterte, eine ballistische Rakete vom Typ "Volcano H-2" sei verwandt worden. Der saudische König Salman nutzt den Jamama-Palast für Empfänge ausländischer Gäste und hochrangiger saudischer Amtsträger.

Das Geschoss sei rechtzeitig abgefangen und zerstört worden, teilte Saudi-Arabien mit. Es habe keine Opfer oder Schäden gegeben. Zeugen berichteten von einer lauten Detonation. Im Internet kursierten Bilder einer kleinen Rauchwolke. Ein Bewohner von Riad, Tomas Kompikan, berichtete: "Ich war im Büro, als ich einen lauten Knall gehört habe. Nach 30 bis 45 Sekunden gab es ein weiteres Geräusch, und wir sahen weißen Rauch."

Der Vorfall lässt Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Bürgerkriegs im Jemen wachsen, hinter dem auch ein Stellvertreterkonflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien steht. Die Huthis werden vom Iran unterstützt. Sie bekämpfen die jemenitische Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und haben ihn ins Exil vertrieben. Eine von Saudi-Arabien geführte Koalition fliegt seit 2015 Luftangriffe gegen die Huthis.

Bereits am 4. November hatten die Huthi-Rebellen eine Rakete auf Riad abgefeuert, die vom saudiarabischen Militär abgefangen wurde. Danach hatte das von Saudi-Arabien angeführte und von den USA unterstützte internationale Militärbündnis eine Blockade gegen den Jemen verhängt.

Ziel der Blockade war es nach saudiarabischen Angaben, iranische Waffenlieferungen an die Huthis zu unterbinden. Hilfsorganisationen beklagten allerdings, dass die Blockade die katastrophale humanitäre Situation im Jemen weiter verschlimmert habe.

(ate)
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