Rüstungsprojekte Gemeinsamer Kampfjet für Deutschland und Frankreich

Paris · Deutschland und Frankreich streben bei großen Rüstungsprojekten der kommenden Jahrzehnte eine Kooperation an. So steht auch die Entwicklung eines neuen europäischen Kampfjets im Raum.

 Französischer Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel

Französischer Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel

Foto: afp, SAA/

Beide Länder wollten prüfen, ob eine gemeinsame Beschaffung eines neuen Kampfpanzers, eines Seefernaufklärers und eines Kampfjets als Nachfolger für Eurofighter und Rafale machbar sei, erklärten die Regierungen beider Länder am Donnerstag nach einem gemeinsam Ministerrat in Paris. Die Vorhaben sollten auch anderen europäischen Staaten offenstehen.

Für die Entwicklung des neuen Kampfjets soll es bis Mitte 2018 einen gemeinsamen Fahrplan geben. Dieser solle langfristig die "aktuellen Kampfflugzeug-Flotten" beider Länder ersetzen, teilte der Elysée-Palast in Paris am Donnerstag nach dem deutsch-französischen Ministerrat mit.

Zudem peilten die Nachbarn eine Vereinheitlichung der verschlüsselten Kommunikation ihrer Armeen an, damit die Soldaten direkt miteinander reden könnten und Zugriff auf gemeinsame Daten hätten. Die Cyber-Kommandos der deutschen und französischen Streitkräfte sollen ebenfalls enger zusammenarbeiten.

Bei den Rüstungsprojekten wollen die beiden Länder zunächst ihre Fahrpläne abgleichen, wann welche Armee neues Gerät benötigt. Dann soll untersucht werden, ob eine gemeinsame Entwicklung oder ein gemeinsamer Kauf sinnvoll ist. Konkret geht es dabei unter anderem um die nächste Generation Kampfpanzer.

Nach dem Zusammenschluss der deutschen Panzerschmiede KMW und des französischen Panzerbauers Nexters war bereits in der Vergangenheit spekuliert worden, dass das fusionierte Unternehmen die Entwicklung eines "Le Leo" (angelehnt an den deutschen Kampfpanzer Leopard 2) angehen könnte. Bei der Beschaffung eines neuen Artilleriegeschützes streben die beiden Länder ebenfalls eine Zusammenarbeit an.

Zudem streben sie eine europäische Lösung an, um die alternden Seefernaufklärer zu ersetzen. Auch hierzu soll es 2018 einen gemeinsamen Fahrplan geben. Der Kampfhubschrauber Tiger von Airbus soll ebenfalls modernisiert werden.

(reu/afp/veke)
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