Mangel an Beweisen Roms Ex-Bürgermeister von Korruptionsvorwürfen freigesprochen

Rom · Roms früherer Bürgermeister Ignazio Marino ist vom Vorwurf der Korruption freigesprochen worden. Ein Gericht sprach ihn am Freitag aus Mangel an Beweisen in einer Affäre um Ausgaben von 12.000 Euro frei, die Marino laut Anklage unrechtmäßig dem Staat in Rechnung gestellt haben soll.

 Ignazio Marino war Bürgermeister Roms, ehe er 2015 das zurücktrat.

Ignazio Marino war Bürgermeister Roms, ehe er 2015 das zurücktrat.

Foto: afp, GB-MLM

In einer zweiten Affäre, in der Marino Steuerbetrug in Höhe von 6000 Euro vorgeworfen worden war, fand der Richter keine persönliche Schuld, leitete aber ein Verfahren gegen mehrere Mitarbeiter des Ex-Bürgermeisters an.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Politiker der linken Demokratischen Partei vorgeworfen, von seiner Wahl 2013 bis zu seinem Rücktritt 2015 die Kreditkarte der Stadt benutzt zu haben, um angebliche Geschäftsessen zu bezahlen, während er in Wahrheit mit seiner Frau oder Freunden speisen war. Inzwischen hat Marino das Geld zurückgezahlt. Die Stadtverwaltung hatte als Nebenkläger 600.000 Euro Entschädigung gefordert für den Schaden, den Marino dem Ruf der Stadt zugefügt habe.

Die Affäre um die Restaurantrechnungen hatte Marinos Sturz beschleunigt, nachdem er bereits in der ausufernden Affäre um die Mafia Capitale unter Druck geraten war. Zwar war der ausgebildete Chirurg nicht persönlich in das kriminelle Netzwerk aus Unternehmern und Politikern verwickelt, das in der Hauptstadt aufgedeckt wurde, doch warfen ihm viele Römer Untätigkeit angesichts der gravierenden Missstände in der Stadt vor.

(bur/AFP)
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