Philippinen Umstrittener Duterte als neuer Präsident im Amt

Manila · Korruption, Drogen und Kriminalität soll ein Ende gesetzt werden. Jedoch herrscht große Sorge über das autoritäre Regierungsprogramm des neuen Präsidenten Duerte auf den Philippinen. Seine Amtszeit hat nun offiziell begonnnen.

 Duterte ist neuer Präsident der Philippinen

Duterte ist neuer Präsident der Philippinen

Foto: dpa, fm ms

Duterte legte in der Hauptstadt Manila als neuer Präsident den Amtseid ab. Er wählte für die Zeremonie wie zuletzt der Diktator Ferdinand Marcos 1986 den Präsidentenpalast und ließ sich nicht wie seine Vorgänger unter freiem Himmel und vor Tausenden Zuschauern vereidigen. Nach Ablegen des Amtseids bat der 71-Jährige die Bürger um Unterstützung. "Kein politischer Führer - egal, wie stark er ist - kann wichtige Ziele erreichen, wenn er nicht die Unterstützung und die Kooperation des Volkes hat, das er führen soll", sagte Duterte.

Duterte war zu der Präsidentschaftswahl am 9. Mai als politischer Außenseiter angetreten, hatte die Wahl aber mit dem Versprechen, einen gnadenlosen Feldzug gegen die Kriminalität zu führen, klar mit 39 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein Program bestand aus scharfen Worten und Provokation. Gewählt wurde der langjährige Bürgermeister der Küstenstadt Davao auf der südlichen Insel Mindanao für eine Amtszeit von sechs Jahren. Er übernimmt das Präsidentenamt von Benigno Aquino.

Sein Amtsantritt sorgt bei Opposition und Menschenrechtlern für große Sorge. Duterte will die Todesstrafe wieder einführen und der Polizei erlauben, gezielt auf Kriminelle zu schießen. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, zehntausende Kriminelle zu töten. Zudem rechtfertigte er kürzlich Journalistenmorde. Auf den unter Kriminalität, Armut und korrupten Sicherheitsbehörden leidenden Philippinen kam er damit jedoch gut an. Vorgänger Aquino warnte allerdings wiederholt vor einem Rückfall in die Diktatur.

(crwo/vond/afp/dpa)
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