Anwalt stellt klar Erdogan zieht Anzeigen in Deutschland nicht zurück

Mainz · Der türkische Präsident Erdogan hat angekündigt, seine Strafanzeigen wegen Beleidigung zurückzuziehen. Doch der Fall Böhmermann ist damit offenbar dennoch nicht ad acta gelegt. Erdogans Anwalt erklärte, die Ankündigung beziehe sich nur auf Anzeigen in der Türkei.

Recep Tayyip Erdogan: Das ist der türkische Staatspräsident
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Die Strafanzeigen wegen Beleidigung des türkischen Staatspräsidenten sind in Deutschland nach Angaben des Medienanwalts Ralf Höcker, der Erdogan vertritt, noch nicht ad acta gelegt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Freitagabend mitgeteilt, alle seine Anzeigen zurückzuziehen. "Die Ankündigung bezieht sich nur auf die Türkei. In Deutschland ändert sich vorerst nichts", sagte Höcker am Samstag.

Der Anwalt hat Präsident Erdogan bereits bei rechtlichen Auseinandersetzungen wegen Beleidigung vertreten. Erdogan hat unter anderem Anzeige gegen den TV-Satiriker Jan Böhmermann erstattet.

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Böhmermanns Anwalt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Ein ZDF-Sprecher sagte am Samstagvormittag, dem Sender lägen noch keine Informationen darüber vor, welche Konsequenzen Erdogans Ankündigung für die Anzeigen in Deutschland habe.

Der Satiriker hatte Ende März in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" ein Gedicht mit dem Titel "Schmähkritik" vorgetragen. Es handelt unter anderem von Sex mit Tieren und Kinderpornografie und transportiert Klischees über Türken.

(dpa)
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