Türkischer Präsident Erdogan bezeichnet USA als undemokratisch

Istanbul/Ankara · Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Streit mit den USA nachgelegt. Während einer Rede in Istanbul griff er die Vereinigten Staaten abermals scharf an.

 US-Präsident Donald Trump (r.) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Archivfoto).

US-Präsident Donald Trump (r.) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Archivfoto).

Foto: dpa, EV nic

"Es heißt, die USA sind die Wiege der Demokratie. Das kann nicht stimmen. Das kann keine Demokratie sein", sagte Erdogan am Samstag. Damit könnten Hoffnungen auf eine Beilegung des Visastreits der beiden Nato-Partner wieder schwinden.

Zuletzt hatte das türkische Präsidialamt sich zuversichtlich gezeigt, den Konflikt bald lösen zu können. Die USA und die Türkei stellen den jeweils anderen Staatsbürgern seit Anfang des Monats keine Visa mehr aus. Hintergrund ist die Festnahme zweier Türken, die für die USA als konsularische Mitarbeiter tätig waren.

Die Behörden werfen ihnen vor, Verbindungen zu Beteiligten des gescheiterten Militärputschs im vergangenen Jahr zu haben. Die Regierung in Washington hat dies zurückgewiesen.

Zudem wurden in den USA 15 türkische Sicherheitskräfte verklagt. Bei dem US-Besuch von Erdogan im Mai war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. "Wenn gegen meine Bodyguards in Abwesenheit Haftbefehl erlassen wird in den USA, wohin ich auf Einladung gereist bin, Entschuldigung, aber da kann ich nicht sagen, dass es sich um ein zivilisiertes Land handelt", sagte Erdogan.

(mro)
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