Frankreich Fillon bei Präsidentschafts-Vorwahl nach Teilauszählung vorn

Paris · Der frühere französische Premierminister François Fillon liegt bei der Präsidentschafts-Vorwahl der Konservativen nach einer ersten Teilauszählung deutlich vorn.

 Francois Fillon liegt nach ersten Ergebnissen deutlich vor seinen Widersachern.

Francois Fillon liegt nach ersten Ergebnissen deutlich vor seinen Widersachern.

Foto: rtr, BT/JS

Nach am Sonntag veröffentlichten Zahlen der Wahlkommission kommt Fillon auf gut 42 Prozent der Stimmen. Der ehemalige Premierminister Alain Juppé erzielt demnach 26 Prozent. Ex-Präsident Nicolas Sarkozy könnte mit 24 Prozent ausscheiden.

Erstmals haben die französischen Konservativen am Sonntag direkt über ihren Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 2017 abgestimmt. Von den sieben Kandidaten, darunter eine Frau, wurden dem früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy und den beiden ehemaligen Regierungschefs François Fillon und Alain Juppé die größten Chancen eingeräumt. Für den Sieg in der ersten Runde werden mehr als 50 Prozent benötigt, ansonsten gibt es am kommenden Sonntag eine Stichwahl.

Es ist die erste Vorwahl (Primaire) zur Kür des Präsidentschaftskandidaten der Konservativen. Zuvor wurden Kandidaten intern bestimmt. Bis 17 Uhr hatten nach Angaben der Organisatoren mehr als 2,5 Millionen der 44 Millionen in Frankreich registrierten Wahlberechtigten ihre Stimme in den knapp 10 230 Wahllokalen abgegeben. Das Votum lief bis 19 Uhr.

Le Pen als Hauptgegnerin?

Die innerparteiliche Debatte war von dem wachsenden Zuspruch für den rechtspopulistischen Front National und seine Vorsitzende Marine Le Pen geprägt, die sich vom Wahlsieg Donald Trumps in den USA Rückenwind verspricht. Wegen des Popularitätstiefs des amtierenden Präsidenten François Hollande gelten die Sozialisten derzeit nicht als Hauptgegner. Hollande hat noch nicht erklärt, ob er erneut antreten wird.

Einwanderung, Terrorismusbekämpfung und innere Sicherheit, aber auch Wirtschaftspolitik mit dem Versprechen von Steuersenkungen vor allem für Unternehmen waren Hauptthemen der Kandidaten. Sie wollen zudem die Zahl der Staatsbediensteten verringern und die 35-Stundenwoche rückgängig machen.

An der Vorwahl kann sich jeder Franzose über 18 Jahre beteiligen, der zwei Euro Organisationsgebühr bezahlt und eine Erklärung unterschreibt, dass er zu den "republikanischen Werten der Rechten und der Mitte" steht. Eine Mitgliedschaft bei den Republikanern (Les Républicains, LR), ist für die Teilnahme an der Primaire nicht erforderlich.

(felt/AFP/ap)
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