Militäroffensive auf Mossul Peschmerga bestätigt türkische Angriffe auf IS im Irak

Erbil · Ein hoher Kommandeur der kurdischen Peschmerga hat Angriffe der türkischen Armee auf IS-Kämpfer im Nordirak bestätigt.

 Streitkräfte der Peschmerga gaben der Türkei Ziele zum Beschuss.

Streitkräfte der Peschmerga gaben der Türkei Ziele zum Beschuss.

Foto: dpa, aj moa

Türkische Artillerie und Panzer hätten den IS in den vergangenen Tagen auf Bitten der Peschmerga an der Frontlinie um den Ort Baschika beschossen, sagte Generalmajor Nureddin Hussein Herki der Deutschen Presse-Agentur. Er befehligt die Peschmerga in dieser Region.

"Wir haben den Türken die Ziele gegeben, und sie haben gefeuert", erklärte Herki. Die Angriffe seien "sehr, sehr präzise" gewesen. Die türkische Armee habe den IS auch in den vergangenen Monaten mehrfach beschossen. Türkische Soldaten halten sich seit langem in der Region auf und haben dort unter anderem lokale Milizen ausgebildet.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte am Montag erklärt, Ankaras Truppen hätten seit Beginn der Offensive auf die nordirakische IS-Hochburg Mossul durch Artilleriebeschuss 17 Kämpfer der Extremisten getötet. Iraks Regierungschef Haidar al-Abadi wies diese Angabe hingegen als falsch zurück. Der Irak fordert vehement den Abzug der türkischen Soldaten, was die Türkei jedoch ablehnt.

Die irakische Armee und kurdische Peschmerga-Kämpfer hatten Anfang vergangenen Woche die Mossul-Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Mittlerweile sind sie von Osten her bis auf wenige Kilometer an die Grenze der Großstadt herangerückt. Die Türkei fordert eine Rolle bei der Befreiung Mossuls ein.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat das Eingreifen der türkischen Armee in die Offensive gegen die irakische IS-Hochburg Mossul kritisiert. Die Souveränität anderer Staaten müsse respektiert werden, sagte die Ministerin am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Darüber sei sich die Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die sich am Dienstag in Paris ohne Türken und Iraker traf, einig gewesen.

(bur/dpa)
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