Franziskus betet vor Grabtuch in Turin Papst: Flüchtlinge dürfen nicht wie "Ware" behandelt werden

Turin · Papst Franziskus hat den Umgang mit Flüchtlingen in Europa verurteilt. Die Migranten dürften nicht "wie Ware behandelt werden", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag bei einer Rede vor Arbeitern in Turin.

Papst Franziskus zu Besuch in Turin
27 Bilder

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Die Bilder von Bootsflüchtlingen, die sich auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer nach Europa begeben, "treiben einem Tränen in die Augen". Durch die Einwanderer verschärfe sich der Wettbewerb um Arbeitsplätze, aber die Flüchtlinge dürften dafür nicht verantwortlich gemacht werden, denn sie seien selbst Opfer "von Ungerechtigkeit, einer Wegwerf-Wirtschaft und von Krieg", sagte der Papst.

Mehrere norditalienische Regionen hatten kürzlich verkündet, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen zu wollen. Sie verwiesen unter anderem auf die damit verbundenen sozialen Spannungen.

Später besuchte der Papst die Kathedrale der Stadt, um vor dem Turiner Grabtuch zu beten, in dem angeblich einst Jesus Christus beerdigt wurde. Das Tuch wird noch bis zum 24. Juni in der Kirche ausgestellt. Hunderttausende Katholiken pilgerten bereits nach Turin, um das Grabtuch zu sehen. Von Gläubigen wird es als wichtige Reliquie verehrt, auch wenn einige Wissenschaftler dessen Entstehungszeit auf das 13. oder 14. Jahrhundert datieren.

Während seines Aufenthalts in Turin will sich der Papst auch mit Mitgliedern seiner weitverzweigten Familie treffen. Die Großeltern des 78-Jährigen lebten bis 1929 in der Stadt, bevor sie nach Buenos Aires emigrierten. Franziskus' Vater Mario Bergoglio war damals 20 Jahre alt.

(AFP)
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